Reichsverweser
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Als Deutschland im November 1918 kapitulierte, wurde General Mannerheim zum Reichsverweser Finnlands (12.12.1918-26.7.1919) gewählt.
Beim Amtsantritt bat Mannerheim dem Erzbishof Gustaf Johannsson, ihm seinen Segen zu der Aufgabe zu geben. Mannerheim wirkte auch als Oberbefehlshaber vom 30.12.1918 bis 26.7.1919.
Als Reichsverweser wurde Mannerheim des Glanzes teilhaftig, den das erst gescheiterte »König- Abenteuer« dem Staatsoberhaupt bereithielt. Er machte sowohl im Inland als auch im Ausland Reisen, um die Selbstachtung Finnlands und der Finnen zu erheben.
In der Aussenpolitik hatte er die Interessen Finnlands in der von der russischen Revolution herbeigeführten gespannten Situation zu wahren. Er war der Meinung, dass die Finnen an der Eroberung von Petrograd teilnehmen und gute Beziehungen mit der Regierung anknüpfen sollten, die vielleicht an Stelle der bolschewistischen Regierung treten würde. Anderseits konnte er sich nicht zu den Plänen der konterrevolutionären Russen verpflichten, falls sie ihre Reihen nicht sammeln konnten, und falls sie nicht das Recht Finnlands zur Selbständigkeit anerkennen würden. Im Juli 1919 erwägte er sogar die Möglichkeit, die vom Parlament verordnete neue demokratische Verfassung nicht zu bestätigen, eine Art Staatsstreich. In der Präsidentenwahl hielt er nicht genügend Stimmen.