Regentruhe
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Die Regentruhe steht in einer kleinen, alten Höhle irgendwo im Harz. Sie wird jeden Winter von einer kleinen Gruppe eingeweihter Bauern mit Gaben gefüllt. Je nach wirtschaftlicher Situation der Bauern kommt das eine Jahr mehr, das andere Jahr weniger in die Truhe. Abhängig vom Wert der Gaben gestalte sich das Wetter im darauffolgenden Sommer günstig oder ungünstig - so der alte Aberglaube. Um einem Teufelskreis zu entgehen, arbeiten die Bauern antizyklisch. D. h. in mageren Jahren bringen sie besonders gute und hochwertige Gaben zur Truhe, um die Geister zu besänftigen.
Der Brauch hat zudem die Funktion, (Privat-)Eigentum zu schmälern und auf diese Weise die Habgier im Zaum zu halten.
Warum die Truhe jedes Jahr auf's Neue leer vorgefunden wird, ist für die abergläubischen Bauern eines der größten Rätsel.