Olympiade

Einer Olympiade 2004, die unter der Ägide des Sohnes von Konstantinos Karamanlis in der Chaosmetropole Athen ausgerichtet wird und sich schon im Vorfeld anschickt, alles zu übertreffen, was in den vergangenen Jahrzehnten bei diesen Veranstaltungen an rückwärtsgewandter Ästhetik und Überwachungsmaschinerie aufgeboten wurde, sehe ich, mit Verlaub, mit einem Interesse entgegen, das sich weniger in Form von Sportenthusiasmus als in einem voyeuristischen Katastrophentourismus äußert.

Das Volk soll Brot und Spiele wollen. Pech gehabt mit der Winterolympiade in München.
Dem Volk reicht das Brot. Und das Geld reicht gerade noch für hunderte völlig überflüssiger Fußballspiele.

Das ist der richtige Weg! Verschafft dem Volk lieber etwas Bewegung statt Kartoffelchips auf der Couch.

Ha, ha,
da haben wir euch eure Olympiapläne sauber um die Ohren gehauen. Nix gibt's im Winter 2022 in München und Satellitengemeinden.

Die Sportler weinen Krokodilstränen, dass wir uns so wenig für Sport interessieren.
Falsch! Niemand interessiert sich für die Wettbewerbe weniger als die Aktiven selbst. Kaum ist ihre Veranstaltung beendet, geht es ab nach Hause.
Welchen Schifahrer interessiert das Finale, wenn er selbst vorher ausgeschieden ist?
Welchen Hochspringer interessieren die Kollegen vom Weitsprung?

Unsere Olympioniken haben nix anderes in ihren Köpfen als sich vom Volk bejubeln zu lassen. Vielleicht noch das richtige Dopingmittel.