Notenständer
Bewertung: 1 Punkt(e)
Bei Heimorgeln unverzichtbar, selbst Tante Friedas Bontempi 370.19 hat einen, obwohl dem typischen Bontempi-Benutzer ja eigentlich nicht das Talent zum Notenlernen zugetraut wird, weshalb der Hersteller dieser Pseudoorgeln seit den frühen 70er Jahren allerlei drollige Lernhilfen ersonnen hat wie etwa Spielen nach Zahlen, Spielen nach Farben oder später dann, auf technisch fortgeschritteneren Bontempis der 80er Jahre, bunte Lämpchen über dem oberen Manual, die die als nächstes zu drückende Taste anzeigen, »Melody-on-Key« oder wie der Quatsch heißen mag...
Natürlich haben auch die großen Tonrad-Hammonds wie z. B. die B-3 Notenständer - die Helden der Rockorgel wie KeithEmerson und JonLord spielten ihre Hammonds allerdings vorzugsweise mit heruntergeklappten Notenpulten, da zum einen Rock und Jazz, richtig verstanden, sowieso nicht in Noten zu fassen sind, zum anderen so ein Brett vor dem Gesicht eh nur den Kontakt zum Publikum behindert!
An richtigen Synthesizern (Synthesizer wohl gemerkt, nicht Casio-Tischhupen!) hingegen sind Notenständer nicht einmal in der rudimentärsten Drahtbügel-Version vorgesehen, da es zu diesem Zweck schon zu AtariST-Zeiten Midi-Software mit Notenanzeige-Funktion gab und so ein richtiges Elektronik-Genie sowieso einen ganzen Klangkosmos im Kopf hat, was braucht es da Noten?
Dass Vangelis allerdings bis auf den heutigen Tag keine Noten lesen kann halte ich für eine verklärende Legende - schließlich hat er in jungen Jahren an der Athener Universität ein Musikstudium absolviert, das müsste schon ein sehr seltsames Curriculum gewesen sein, wenn er dabei nie mit Noten in Berührung gekommen wäre...