Leuchten
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Jetzt, wo ich weiß, wie es ist, wenn das Leben seinen Glanz verliert, entwickle ich plötzlich einen Sinn für das Leuchten der Dinge. Ja, Dinge können leuchten, sie können ganz hell und strahlend sogar sein. Nämlich dann, wenn die Angstscheiße sich verzogen hat, und das kann jederzeit passieren. Dann können Dinge, kleine und auch große, voll Sinn und Bedeutsamkeit anfangen zu leuchten.
Der Kassenbon neben mir aus einem Kaffeehaus in Berlin: Er hat eben geleuchtet. Der kleine Kugelschreiber mit dem Konferenz-Aufdruck und auch die Blaster-Schneekugel: Sie haben geleuchtet.
Aber das Leben ist kein Leuchtkonzert. Jedem Leuchten steht ein stumpfes Brummen entgegen, ein grausames Nichts. Zumindest will die Angstscheiße mir das einreden.