Leichenbitter
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Ein bezeichnendes Beispiel ist der Aufstand der Leichenbitter von 1696. Die Stadtverwaltung hatte beschlossen, die unkontrollierte Zunahme an Bestattungsunternehmern in der Stadt einzudämmen.
Begräbnisse waren oft sehr kostspielig und die Unternehmer, die sogenannten Leichenbitter agierten ohne jegliche Kontrolle. Sie erwirtschafteten große Gewinne ohne dass die Stadt davon jemals etwas wiedersah. Die von der Stadtverwaltung ergriffenen Maßnahmen sollten die Zahl der Leichenbitter drastisch beschränken und dagegen protestierten diese. U.a. verbreiteten sie Gerüchte unter der arbeitenden Bevölkerung über die ungünstigen Auswirkungen der Maßnahmen auf deren eigene Bestattungen. An diesen Gerüchten war nicht viel Wahres, doch hatten sie einen entscheidenden Effekt: schließlich machte sich nämlich die Volkswut in einer Welle von Aufständen Luft, wobei u.a. einige Wohnungen der Regenten zerstört wurden. Der Aufruhr machte deutlich, wie viel Unfrieden unter den Armen herrschte.