Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Landschaften«
mcnep schrieb am 6.2. 2005 um 21:57:20 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
Die Provence war für mich vor allem eine extrem ausgedörrte Landschaft, bei der man an jeder Ecke gewärtig sein mußte, im von mir nicht übermäßig geschätzten Lavendelduft gebadet zu werden. Cornwall, das hatte was. Aber ich erst seit einem Monat den Führerschein, diese engen, heckenversperrten Landstraßen haben mich manchen Schweißtropfen gekostet. Sizilien war ein erfülltes Glücksversprechen. Im Schatten einer Tempelruine sitzen, auf Olivenhaine schauen, Schmetterlinge auf Akanthusblüten und was antikisches lesen; übelste Bildungsreisenästhetik, aber ich war es mehr als zufrieden. Kavala, Griechenland, diese riesenspielzeuggleich an den Hang geworfene Stadt, in deren Gassen ich mich nach vier Wochen immer noch mit schöner Regelmäßigkeit verlief, was aber sicher auch mit meiner dort entdeckten Liebe zum Ouzo zusammenhing, das blaue Meer vor Thassos und die zunehmende Kargheit, wenn man hinter Xanthi noch weiter gen Nordosten fuhr. Das meiste andere, was ich an Landschaften gesehen habe, war mir entweder zu fremd oder zu vertraut, als daß es für mich mehr als eine vorbeigetragene Kulisse eines Films war, der sich eben letztlich doch überwiegend innen und in Städten abspielt.
Jasona schrieb am 7.2. 2005 um 21:46:55 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
ZU schön dürfen sie auch nicht sein, irgendwann werde ich misstrauisch und kriege so ein Disneylandgefühl. In der Toskana, zwei Stunden von Florenz, mutterseelenallein durch Olivenhaine und sanft geschwungene Weinberge, oh, ein alter Mann mit Esel und schiefen Zähnen und tausenden von Sonnenlachfalten, halbüberwucherte Waldwege, ein winziges Sonnenblumenfeld, ein malerisch überwachsenes Autowrack, he, zwei Granatapfelbäume neben dem Bauernhäuschen. Zu allem Überfluss hatte ich auch noch ein Olivenbrot, Käse und Tomaten als Proviant, und irgendwann hat sich mir ein sympathischer Streunehund angeschlossen.
War fast bisschen viel.
Genau wie die Landschaft um Guilin - düstere Karstberge mit duftigem Strauchbewuchs, soweit man gucken kann, durchzogen von einem Wassernetz, auf dem alte Fischer staken, dazwischen handtuchgrosse Reis -und Gemüsefelder..Irgendwann haben wir uns gefühlt, als würden wir in einem Tuschebild leben.
Am »schönsten« ist Grossstadt, die wie gewachsen - und nicht aus dem Boden gestampft - aussieht. Und weite, karge Landschaften. Grassteppe.
Don P. schrieb am 6.2. 2005 um 23:23:00 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
Ich hab viel gesehen.
Hab' zu einer Zeit in Rio Caipirinha getrunken, da hielt jeder durchschnittlich gebildete Mitteleuropäer dies noch für einen gefährlichen Süsswasserraubfisch.
In Australien hab' ich mit Aussies Bundaberg-Rum gebechert, in Kenia nannte man mich Bwana Muziki, in Liberia der Echsenfänger, in Asien fand man keinen namen für mich, die Griechen hielten mich für den Wiedererschienenen und die Yugos bewarfen mich mit Steinen.
In Frankreich lebte ich gratis, in Spanien nur kurz und in Portugel nie.
Ich liebte es, mit den Holländern in ihrer Heimat über Fussball zu diskutieren und den Belgiern die Pommes wegzuessen.
Meine Wege führten mich rund ums Mittelmeer, nach Asien, Amerika und Afrika.
Und quer durch Deutschland.
Ich habe die Raben im Tower gesehen und die kleine Meerjungfrau.
In Brindisi Doraden verspeisst.
Und '74 das Endspiel calamaresessend auf Chios.
Das waren die verschiedensten Landschaften
Mit den verschiedensten Menschen.
Nicht zu vergessen, den unterschiedlichsten Speisen & Getränken.
Trotzdem hat Frankie recht, wenn er sagt:
»home is, where the heart is«.
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