Kretin
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Der Kretinismus stellt eine Entwicklungsstörung des kindlichen Organismus durch Mangel an Schilddrüsenhormonen dar. Dieser Mangel an Schilddrüsenhormonen kann vielerlei Ursachen haben. Zum einen kann die Schilddrüse nicht richtig entwickelt sein, verlagert sein oder gänzlich fehlen, oder andererseits kann es sich auch um eine Störung der Schilddrüsenhormonherstellung des Körpers handeln.
Kretin leitet sich vom frz. »crétin« ab und bedeutet frei übersetzt »Idiot«.
Beim frischen Neugeborenen lassen sich noch keine Symptome beobachten. Erst während der ersten zwei Wochen lässt sich eine Unreife der Knochen und eine Gelbfärbung der Haut feststellen. Ab der dritten Woche fällt der Säugling meist durch eine ausgesprochene Trinkfaulheit auf. Oft hat er auch Verstopfung.
Ab dem 4.-6. Lebensmonat zeigt das Kind einen Minderwuchs der Arme und Beine, welche im Verhältnis zum restlichen Körper zu kurz gewachsen sind.
Durch Messungen der verschiedenen Schilddrüsenhormonspiegel im Blut kann die Diagnose eindeutig gestellt werden. Ein an einer Neugeborenen-Schilddrüsenunterfunktion erkranktes Kind muss lebenslang Schilddrüsenhormone in Tablettenform erhalten. Diese Therapie ermöglicht dem Kind dann eine völlig normale Entwicklung.
Der Kretinismus ist eine vergleichsweise seltene Erkrankung, die rechtzeitig erkannt, eine gute Prognose aufweist. Eine rechtzeitig erkannte Schilddrüsenunterfunktion kann sofort behandelt werden, das Kind wird ganz normal aufwachsen und in keiner Weise in seiner Entwicklung gestört sein.
(Zusammenfassung 'Kretinen' nach VIRCHOW)