Krötentunnel

Bei reaktionären Stammtischschwadronierern müssen oft und gerne die Krötentunnel herhalten, wenn es darum geht, die Torheiten der grünen Bewegung (wozu jedoch weniger die Bomben auf Serbien gezählt werden) zu geißeln. So ein Blödsinn, wie fast alles, was so an Stammtischen geäußert wird, zumal oft die selben Menschen im gleichen Atemzug abgelebte Ideale von Volk und Nation bemühen, die ein wenig an das nutzlose Unterfangen erinnern, evolutionär ferngesteuerte Kaltblüter vor dem Überfahren zu retten.

Zur Refinanzierung der Naturschutzverwaltung werden in mehreren Bundesländern die Krötentunnel losweise privatisiert und von den neuen Eignern wieder zurück gemietet. Der Bestand sowie weiterer Investitionsbedarf soll künftig durch das Erheben einer Krötentunnelmaut von 10 Eurocent je Kröte und Passage gesichert werden.
Zur Planung und zum Controlling dieser Aufgaben wurden gemäß der KröTuMtInkVO etliche ressortmäßig den zuständigen Länderfinanzministerien zugeordnete Krötentunnelmauterhebungs- und -abrechnungsstellen geschaffen.

Ist doch sinnlos, die Kröten zu retten. Die sterben sowieso alle bestialisch. Ja wirklich. Fliegenmaden bohren sich bei denen in die Nasenlöcher rein und höhlen den Kopf der Kröten bei lebendigem Leib aus. Ist inzwischen ne richtige Seuche geworden. Wer mal so eine befallene kröte gesehen hat, kriegt das Bild sein Leben lang nicht mehr los. Grausamer geht es nicht! Da sind die armen Krötenviecher doch besser dran, wenn sie auf dem Asphalt enden. Das ist wenigstens ein rascher Tod!