Komplementär
Bewertung: 1 Punkt(e)mit schnellen schwarz-weißen strichen zeichnete ich das bild des oberst; seine zerrissene stirn, seinen nachdenklichen, in die zukunft weisenden blick: und langsam wurde mir klar, dass ich in komplementären dachte, in binären begriffen. da nahm ich das bild des oberst hinweg, stellte statt dessen ein schwarzes quadrat anstatt seiner hin; aber auch das war noch zu bildlich, bedeutete zu viel: es grenzte sich von allem anderen ab, da es dieses andere nicht war. demnach brauchte ich ein bild, das alles war, und dennoch den oberst zeigte: da begriff ich: es war die gesamte welt, um den oberst herum, in die er also passte wie in eine gussform. so nahm ich die gesamte welt - außer dem oberst - und versuchte sie als kunstwerk darzustellen. an dem resultat arbeite ich noch immer, der oberst wird ungeduldig, aber es ist eine so umfassende aufgabe: sie wird mich ganz und ganz erfüllen können.