Kinderrepublik
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Im Norden Spaniens, in Galizien, etwa sieben Kilometer südlich von Orense an der Nationalstraße 525, liegt eine Tankstelle. Sie fiele gar nicht besonders auf, würde nicht ein Tankwart an die Zapfsäule treten, der gerade erst 14 Jahre alt ist. Er ist Bürger der »Ciudad de los Muchachos«, der Kinderrepublik Bemposta, zu der die Tankstelle gehört.
Die »Ciudad de los Muchachos« ist ein kleines Dorf, das hinter einer Zollschranke liegt. Ein neunjähriger Zöllner stellt den Besuchern ein Visum aus, für das sie fünf Coronas umtauschen müssen. Die Kinderrepublik besitzt ihre eigene Währung.
In der »Ciudad de los Muchachos« bestimmen die Kinder selbst. Sie wählen einen eigenen Bürgermeister und Abgeordnete die sich um Probleme im Alltag kümmern, die Arbeit einteilen und für das Geld verantwortlich sind.
Nach der Schule muß jeder Junge und jedes Mädchen über zwölf Jahre täglich zwei Stunden für die Gemeinschaft arbeiten. Einmalig ist, daß in Bemposta die Kinder nicht nur für ihre Arbeit in der Schreinerei oder an der Tankstelle bezahlt werden, nein, die Kinderrepublik bezahlt sie auch für ihren Schulbesuch.
Berühmt geworden ist die Zirkusschule für Kinder, die vor vielen Jahren in Bemposta entstand. Durch seine Tourneen wurde der Zirkus weltweit bekannt. Er ist eine wichtige Einnahmequelle für die Kinderrepublik.
Seine Gründung verdankt diese Kinderrepublik dem Priester Jesús María Silva. 1956 begann er mit zwölf Jungen Bemposta aufzubauen. Er wollte damit Kindern und Jugendlichen aus armen Familien in Galizien helfen.