Hummer

Ich war mal in einem portugiesischen Restaurant Fisch essen. Am Nachbartisch saß ganz allein ein älterer Mann und aß einen Hummer. Hierfür benutzte er einen kleinen Hammer um die Schale aufzubrechen. Das allein war schon lustig anzusehen. Am besten fand ich aber, dass es einen tierischen Lärm gemacht hat und die Splitter vom Hummer durchs ganze Lokal flogen und einer in meinem Bier landete. Der Typ war davon völlig unberührt und ließ sich durch nichts aufhalten.
Ich persönlich würde Hummer nicht anrühren. Geschmacklich mag er ja ganz toll sein, aber dass man ihn lebend ins Wasser wirft...neee, da dreht sich mir der Magen um.

Wenn du großen Hunger hast,
Säge nicht am Hummerast!
Zerstöre seine Schale
Nie durch das Brutale!
Hammerschlag und Sägeblatt
machen zwar den Hummer platt,
Jedoch die Hummerinnerei
Wird durch Gewalt aussi zu Brei.
Sei zart und schone den Hommard,
Mach's lieber nach Bretonenart:
Die wahren Connaiseure
Sind Schalentiermasseure.
Sie kneten und sie walken
Bis Hummer sich entkalken
Und freiwillig ihr Innendrin
-Dies feste, weiße Protein-
Aus ihrer Festung lösen
Und man mit Mayonösen dann
Die Hummrigen erlösen kann."

(Fritz Eckenga)

Ich möchte hier keinem Tierschützer zu nahe treten, allerdings gibt es gewisse empirische Erkenntnisse, dass Insekten, Gliederfüßer usw., also diejenigen Viecher, deren Intellekt nicht über einige dickere Verknotungen der Nervenbahnen hinausreicht, keinen Schmerzsinn in »unserem« Verständnis haben, weswegen (wennauch für uns wenig nachvollziehbar) es einem Krebstier, was den Schmerz betrifft, reichlich egal ist, ob es vom Menschen gekocht oder vom Hecht geknackt wird ...

... hingegen ist es mir nicht egal, dass irgendwer meint, mit einem Hummer herumfahren zu müssen, zumal angemessene Straßenverhältnisse in den entsprechenden Abnehmerländern gegeben sind und sicherlich kein weiteres Herumgetune nötig machen ...