Hosenkommunismus
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Ja, der Hosenkommunismus.
»Was ist das denn?« höre ich die kritische Stimme aus dem Eck wieder rufen. »Haben wir denn schon wieder Karneval? Sind denn wieder alle verrückt geworden?«
Nein, nein. Ich darf beruhigen. Der Hosenkommunismus ist ein Wort, welches ich nicht mal selbst in die Welt getragen habe.
Es enstand in der Peripherie einer hitzigen Debatte, die sich mal wieder um die Möglichkeiten und Chancen der unterschiedlichen ökonomischen System drehte. Marx war nicht persönlich da und auch der Herr Smith oder der Herr Keynes saßen nicht am Tisch an jenem Vormittag.
Doch wir kamen zu einer Erkenntnis. Freier Wille ist relativ. Das sollte auch niemand mehr verwundern, wenn selbst Zeit und Raum heute jenes Attribut besitzen.
In der DDR jedenfalls musste man anziehen, was produziert wurde. In der BRD darf und durfte man sich aussuchen, was einen schmückt.
Doch die Probe aufs Exempel, an jenem Tag in jenem Kaffee, ergab, dass wir alle uns mit blauen Jeans kleideten. Wo bleibt denn da die freie Entscheidung?
Ein netter Herr mit Schildkappe beschloss jedenfalls diese Geschichte »Hosenkommunismus« zu nennen.
Und so wurde diese wundervolle Metapher geboren.