Götzenstrudel

Irgendwo zwischen Düsseldorf und Ratingen liegt eine Neubausiedlung, da heißt eine Straße 'Am Götzenkothen'. Als ich in meiner Buchhändlerlehre das erste Mal eine Bestellung auf diesen Straßennamen aufnahm, dachte ich, der Kunde will mich veräppeln. Ich dachte bei dem Wort an einen gigantischen Koprolithen, der noch aus Odins Zeit dort läge, und der von abergläubischen DüsseldorferInnen um Fruchtbarkeit oder ähnliches angegangen würde. Später lernte ich, daß es im Umkreis Düsseldorf/Ratingens viele sonderbare Kothens, wie den Görsenkothen, den Siepenkothen und, besonders putzig: den Schließkothen gab, ein ungemein obstipates Wort. Hat natürlich jetzt alles nur bedingt mit Götzenstrudel zu tun, aber was ist nicht schon alles über den Götzenstrudel geschrieben worden, da fällt so ein bißchen Götzenkothen doch gar nicht ins Gewicht...

Seichgund Plöhn, Laktoseferkel aus Gmünden, geriet beim alltäglichen Sammeln von Affenlosung mit der Köttelreuse in seiner Gartenlaube ins bare Staunen. Inmitten seiner prachtvollen Armee kampferprobter Ledernacken-Gartenzwerge tat sich ein unglaublicher Götzenstrudel auf, der seine herrliche Vorgarten-Soldateska mit Hutfiltern, Bratäpfeln und Pumpernickelbrillen in das nächstliegende Postamt wirbelte.

Am Ende des bekannten Universums, mitten in einer amorphen Hirnmasse, befindet sich der Götzenstrudel, ein schwarzes Loch in Form eines multitemporalen Hyperkaleidoskops, das Raum und Gravitation in Spektralfraktale zerlegt.

neulich im götzen-baumarkt überfiel mich ein schwindelanfall, der mich beinah in das benachbarte heimwerkeruniversum weggestrudelt hätte.