Fremdenlegion

Zwei Bekannte aus Mettmann waren eines Tages Richtung Marseille abgehauen und es sprach sich schnell herum, daß sie zur Legion wollten. Frank kam nach einer Woche zurück, er war schon durch die Musterungsprüfung gerasselt, Tom war zwei Wochen später wieder da, er hatte noch ein paar Tage Schleifen durchgehalten. Großartig über diese Eskapade gesprochen haben sie später nie wieder, Tom liegt inzwischen in Sichtweite meiner Eltern auf dem alten Friedhof und Frank gibt Malkurse im Altenheim.

Ehrenkodex eines Fremdenlegionärs:

1.) Legionär, Du bist ein Freiwilliger, der Frankreich mit Ehre und Treue dient.

2.) Jeder Legionär ist Dein Waffenbruder, gleich welcher Nationalität, Rasse oder Religion. Du bezeugst ihm jederzeit engste Verbundenheit, so als wäre er Dein leiblicher Bruder.

3.) Du respektierst Deine Traditionen, bist Deinen Vorgesetzten treu ergeben, Disziplin und Kameradschaft sind Deine Stärke, Mut und Treue Deine Tugenden.

4.) Deinen Status als Fremdenlegionär zeigst Du durch Dein einwandfreies, immer elegantes Äusseres, Dein Benehmen ist würdevoll und zurückhaltend, Deine Kaserne und Deine Unterkunft sind immer sauber.

5.) Als Elitesoldat trainierst Du unerbittlich, Du behandelst Deine Waffe, als wäre sie Dein höchstes persönliches Gut, Du bist ständig bestrebt, Deine körperliche Verfassung zu verbessern.

6.) Der erteilte Befehl ist heilig, Du führst ihn um jeden Preis bis zu seiner Erfüllung aus.
Der Artikel 6 des »Ehrenkodex eines Fremdenlegionärs« wurde Ende 2000 neu definiert:

6.) Der erteilte Befehl ist heilig, Du führst ihn -unter Respektierung der Gesetze sowie der Genfer Konventionen- bis zu seiner Erfüllung aus; sollte es nötig sein unter Einsatz Deines Lebens.

7.) Im Kampf bist Du leidenschaftlos und ohne Hass, Du achtest Deine besiegten Feinde. Deine gefallenen und verwundeten Kameraden sowie Deine Waffen lässt Du niemals zurück.

Pfadfindergruppe für gescheiterte Möchtegernmänner, die von Frankreich zum millionenfachen Morden benutzt wurde - allein über eine Million Algerier starben zwischen 1954 und 1962 in ihrem Unabhängigkeitskrieg, mit dem sie sich von 132 Jahren Kolonialisierung und brutalster Unterdrückung, Vertreibung, Massakern nach Massakern durch Frankreich befreiten. Was heute an Katastrophen in Algerien abläuft, ist immer noch die direkte Folge der französischen Kolonialisierung. Wer dem widerspricht, ist zu faul, sich zu informieren.