Flamenco
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Flamenco ist die Bezeichnung für eine Gruppe von Liedern und Tänzen aus Andalusien, maßgeblich hervorgegangen aus der Bevölkerungsgruppe der Gitanos (wir würden Zigeuner sagen). Die Andalusier nannten diese Leute »Flamencos«.
Woher der Name »Flamenco« stammt ist bis heute noch nicht geklärt. Die am weitesten verbreitete Theorie besagt, dass es damals eine Gruppe von Gitanos gab, die eine Sonderstellung einnahmen (konkret besaßen sie mehr Rechte als die anderen 'Zigeuner'), da ihre Söhne sich im flämischen (Flamen) Heer ausgezeichnet hatten. So kam es, dass sie sich noch am ehesten in den spanischen Dörfern und Städten integrieren konnten. Laut dieser Theorie wurden sie deshalb von den Einheimischen als 'Flamencos' bezeichnet.
Sie wurden - wie in vielen Ländern - in ihrer Heimat verfolgt und vertrieben. Daher gehört auch das Schwermütige und das Leid, welches besonders im Gesang zu erkennen ist, zur Flamenco-Musik.
Durch die Vertreibung der Gitanos kamen viele unterschiedliche neue Einflüsse in die Musik. So ist es auch zu erklären, dass viele hörbar arabisch klingenden Melodien im Flamenco zu finden sind.
Schwierig für Westeuropäer ist, das die meisten Flamenco-Formen nicht im 3/4- oder 4/4-Takt gespielt werden, sondern multitaktisch aus 12 Einheiten bestehen, die unterschiedlich betont werden. Dadurch entsteht auch der interessante Rhythmus (der Compás) des Flamenco.
Flamenco besteht traditionell aus dem Cante (Gesang), Toque (Spiel der Gitarre, Rhythmus) und dem Baile (Tanz).