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Gesunde Zähne & Zahnfleisch - die richtige Pflege für zwischendrin
Lückenputzer Zahnseide - Mal ehrlich, wie steht's bei Ihnen mit der Pflege der Zahnzwischenräume? Die Folge von Pflege-Lücken können Zahnfleisch- Entzündung, Zahnbetterkrankungen und sogar Zahnverlust sein. Wir geben Ihnen die wichtigsten Basis-Infos zur Vorsorge.
Bei der Pflege von Zahnzwischenräumen klaffen bei den Deutschen große Lücken. Gerade mal 14 Prozent der erwachsenen Bundesbürger benutzen Zahnseide für die Zahnzwischenräume - regelmäßig oder auch nur gelegentlich. Das zeigt eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Apotheken Umschau unter rund 2500 Deutschen. Bei anderen Hilfsmitteln - Zahnhölzer und Spezialbürsten für die Zahnzwischenräume (Interdentalbürsten) - sieht's noch düsterer aus.
Putzlücken: Wo die Zahnbürste nicht hinkommt
Alarmierende Zahlen, meint Bernd Waschul, Oberarzt am Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universität Düsseldorf: „Auch wer gründlich putzt, erreicht mit der Zahnbürste nur 70 Prozent der Zahnflächen. Die restlichen 30 Prozent liegen in den Zahnzwischenräumen und können nur mit Spezialhilfen wie Zahnseide gereinigt werden.“ Folge der Zahnpflege-Lücken: Bis zu 90 Prozent der erwachsenen Bundesbürger leiden zumindest unter leichten Formen einer Zahnfleischentzündung. Bei etwa jedem Fünften hat die Entzündung auf das Zahnbett übergegriffen, so dass der Erhalt einzelner Zähne gefährdet ist. Bis zum Alter von 35 ist Karies die häufigste Ursache von Zahnverlust, danach sind es Entzündungen des Zahnhalteapparats (Parodontitis). „Bessere Pflege der Zahnzwischenräume könnte den Zahnverlust reduzieren“, ist Waschul überzeugt. Dabei kommt es nicht darauf an, Speisereste zwischen den Zähnen herauszuholen. „Entscheidend ist die Entfernung der Zahnbeläge, der Plaques, die den Parodontitis-Keimen einen idealen Nährboden bieten“, weiß Waschul. Zahnbeläge sind für das Auge kaum zu erkennen, können aber mit speziellen Färbetabletten aus der Apotheke sichtbar gemacht werden.
Sauberer Zahnzwischenraum - welche Hilfsmittel sind am besten?
Die ideale Reinigungshilfe hängt zum einen vom persönlichen Geschick ab, d.h. Sie sollten damit gut zurechtkommen, und außerdem von der Empfindlichkeit Ihres Zahnfleischs. Fragen Sie dazu Ihren Zahnarzt oder Apotheker.
Zahnseide: ist dünn und unschlagbar flexibel und gibt's gewachst oder ungewachst. Damit erreichen Sie praktisch jeden Winkel im Gebiss. Für junge Patienten oft das einzig geeignete Hilfsmittel, weil die Zahnzwischenräume noch sehr eng sind. Nachteil: Der richtige Umgang ist etwas gewöhnungsbedürftig. Die gewachste Variante lässt sich leichter handhaben und ist vor allem für Anfänger besser geeignet, die sich mit dem Putzmechanismus noch schwer tun. Ungewachste Zahnseide ist etwas biegsamer und nimmt Zahnbeläge besser auf.
Super floss: ist eine Weiterentwicklung der klassischen Zahnseide. Sie kommt nicht von der Spule, sondern wird in fertig geschnittenen Fäden angeboten. In der Mitte ist der Faden leicht verdickt. Besonders geeignet bei Brücken oder fest sitzende Zahnimplantaten und bei leichtem Zahnfleischrückgang.
Interdentalbürsten: ähneln in der Form einem Pfeifenreiniger, sind leicht zu handhaben und kommen vor allem für ältere Menschen in Frage, bei denen sich das Zahnfleisch häufig schon zurückgebildet hat und die Zahnzwischenräume größer geworden sind. Wichtig: Das Bürstchen nicht zwischen die Zähne pressen. Bei engen Zahnzwischenräume ist Zahnseide besser.
Elektrische Reinigungsgeräte: arbeiten mit einem austauschbaren, auf- und ab schwingenden Spezialzahnstocher, der die Putzbewegungen automatisch ausführt. Studien zeigen, dass die seit etwa einem Jahr erhältlichen elektrischen Helfer zwar bequemer sind als Zahnseide oder Interdentalbürsten, aber nicht effektiver.
Zahnhölzchen/Zahnstocher: kleine, angespitzte Stäbchen, die sich meist von einem Block abbrechen lassen. Ideal für unterwegs etwa im Restaurant. Vorsicht: Hölzchen nur mit leichtem Druck einsetzen, damit keine Holzfasern absplittern und im Zahnfleisch eine Entzündung auslösen.
Wie sieht der optimale Putz-Rhythmus aus?
„Reinigen Sie die Zahnzwischenräume einmal täglich, abends vor dem Schlafengehen“, sagt Parodontitis-Experte Waschul. „Zusätzlich sollten Sie einmal pro Woche Fluorid-Gel auftragen, das die Zähne härtet.“ Übrigens: Bevor Sie Ihr Mundpflege-Repertoire mit Zahnseide & Co. aufrüsten, sollten Sie Ihre Zähne von Zahnstein befreien lassen. Er verhindert nämlich eine effektive Reinigung „zwischendrin“.
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