Die Anfänge des Kohlenabbaus in der Gemarkung des Ortsteiles Heiligenwald reichen weit zurück. Im Wald westlich der späteren Siedlung gab es in der frühen Neuzeit eine Rußhütte, die von den Herren von Kerpen in Illingen betrieben wurde. 1793 wurden diese enteignet und die Rußfabrik dann bis 1796 stillgelegt. Im Jahr 1814 wurde der preußische Staat Eigentümer aller Gruben, so auch der Rußfabrik. Etwa 1850 wurde die Rußhütte endgültig stillgelegt.
Im sogenannten Rußhütter Tal liegt die Grube Itzenplitz. Die Anfänge dieses Tiefbaubetriebes hängen eng mit der Erweiterung der Grube Reden zusammen. Zur Abkürzung der untertägigen Transportwege wurde eine eigene Förderung mit Schachtanlage und Eisenbahn angelegt, aus der die Grube Itzenplitz entstand. 1857 wurde diese angeschlagen und später nach dem preußischen Handelsminister Graf Heinrich August von Itzenplitz ( 1799 bis 1883) benannt. Die Einweihung und die Namensgebung fanden 1864 in Gegenwart des Ministers statt.
Zunächst wurden im Stollenbetrieb mittels des Rußhüttenstollens die Flöze Sophie und Friedrich aufgelöst. 1860 wurde mit dem Abteufen des ersten Tiefbauschachtes Itzenplitz I begonnen. 1872 wurde der Itzenplitzschacht II bis zur Redensohle abgeteuft. Sukzessive wurde die Anlage ausgebaut: so entstanden ein Zechenhaus, eine Schreiner- und eine Schmiedewerkstatt.
Schacht Itzenplitz1878 / 1879 wurde an der Zweigbahn Reden - Itzenplitz ein Teich angelegt, der Damm diente gleichzeitig als Staumauer. Das angestaute Wasser wurde für den Betrieb der Dampfmaschinen benötigt, auch wurden die gehobenen Grubenwässer hierher abgeleitet.
Etwa 1900 wurde im Weiher ein erstes Pumpenhaus errichtet. Heute ist der Itzenplitzer Weiher, früher auch Rußhütter Weiher genannt, das Zentrum des Naherholungsgebietes Itzenplitz.
Ab dem Jahr 1882 wurde der Schacht Itzenplitz 3 abgeteuft, dessen Förderanlagen, 1886 in Betrieb genommen, im Wesentlichen noch heute erhalten sind. 1893 wurde der Landabsatz vom nördlich gelegenen Wildseitersschacht zur Grube Itzenplitz verlegt, die eine der größten Landabsatzverladestellen im Saargebiet aufwies. Hier wurden die Hausbrandkohlen (Nuß oder Förderkohlen) an die Käufer ausgegeben. Hier erhielt auch der Bergmann seine Deputatkohlen.
Luftaufnahme Grubengelände Itzenplitz
Der erste Weltkrieg hat sich auch in den Belegschaftszahlen und in der Kohlenförderung niedergeschlagen, erst zu Kriegsende stieg die Zahl der Beschäftigten wieder an.
Die Zeit der französichen Verwaltung zwischen 1920 und 1935 brachte insofern eine Änderung des Kohlenverkaufes, als die Verladestelle verlagert wurde und die Fuhrwerke einen bestimmten Weg einhalten mussten. Desweiteren mußte der Empfänger der Kohlen die Fuhrwerke begleiten.
Nach Ende des zweiten Weltkrieges wurden die Saargruben zunächst von 1945 bis 1947 durch eine aus Amerikanern und Franzosen gebildete Kontrollkommission ( CONAD Engeneer Mining Operating Group) betreut. Am 1. Januar 1948 nahm die »Regie des Mines de la Sarre« ihre Tätigkeit auf.
Erst nach dem zweiten Weltkrieg setzte der Niedergang der Anlage ein, 1958 wurde das Bergwerk der Grube Reden zugeschlagen und war noch lange Jahre als Nebenanlage in Betrieb.
Ende der 1990er Jahre wurde die Grube endgültig stillgelegt.
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