Dahakas Blut
Unendlich ist der Ouroboros und der Ouroboros ist die Welt. Der Reißzahn ist das Wort, das Ende des Schwanzes ist der Kampf. Dort nun, wo sich Zahn und Schwanz berühren, da beginnt von Neuem, was geendet – darum ist es die Welt.
Dunkelheit lag über der zähen Urflut, als die Götter Rat hielten und das Land aus dem Meer schufen.
Die Götter schufen die Fische, die Tiere des Landes, die Vögel und den Menschen.
... Myrdin, wurde aus dem Wasser geboren und er wuchs heran und lernte die Magie. Hoch im Norden lebte er und zog durch die Hügel. In einem Berg im Norden Britannia lebte in einer Höhle ein Volk, bei dem er eine lange zeit blieb. Dort sah er im Feuer.
Als der Winter zuende und der Schnee geschmolzen war, machte er sich auf, um zum Rand zu gehen, hinab in die Tiefe zu blicken, in der die Honigflut unaufhörlich zum Zahn der Schlange stürzt.
Er kam über das Meer und zog durch die Länder, kam in die Ebenen von India und erlernte dort die Lehre über die Kräuter.
In Arabia nahm er Lehm, fertigte daraus eine Figur, tanzte in Zirkeln um sie herum und schrieb die Wörter auf die Stirn.
Im bergigen Hochland Persiens fand er nun eine große Höhle, die dem des Höhlenvolkes glich. In einer Vollmond Nacht fand er sie und wollte sie als Schlafplatz nutzen, als die Götter ihm im Schlaf erschienen, die von ihm forderten, da er das Geheimnis der Schöpfung herausgefunden hatte, einen Drachen zu schaffen, den er in diese Höhle sperren sollte. Wenn der Schwanz erreicht sei, würde sich der Drache erheben und die Welt fressen.
Er tat wie ihm geheißen und häufte Unmengen von Lehm auf und formte den Drachen. Er bereitete das Blut, nachdem der Mondzyklus einmal vollendet war. Das Blut des Drachen machte er von sonniger Natur, am Tag der Sonne, zur Stunde der Sonne, denn sie bringt Kraft. Er suchte den Oreichalkos, den Sonnenstein, und nahm von ihm zwei Drachmen. Die Ingwerwurzel hat die Kraft der Sonne durch ihre Farbe, darum nahm er von ihr drei Drachmen. Myrdin stellte eine irdene Schale auf einen Felsen und sogleich füllten die Götter sie mit dem reinen Wasser des Himmels. In das Wasser ließ er fünf Drachmen flüssigen Goldes tropfen, es ist süß und dem Soma gleich. Er sah wie sich beides vereinte und da er wusste, dass nichts allein blieb, gab er auch den Stein und den Ingwer hinzu.
Er öffnete den Bauch der Lehmfigur, stellte die Schale hinein und verschloss die Bauchdecke. Auf die Stirn des Drachens schrieb er jetzt das Wort und der Körper wurde warm, das gelbe Blut floss dem Drachen durch die Adern, sein Brustkorb begann sich zu heben und das Herz zu schlagen.
Dahaka, so nannten die Götter ihn, wird schlafen, bis das Ende kommt, dann wird er sich erheben, dann wird er seine Höhle verlassen und die Welt verwüsten.
Mach es Myrdin gleich und du wirst wie Dahaka kräftig werden, am Tage der Sonne, in der Stunde der Sonne am Tag des Vollmonds.
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