Als sie gegangen waren, setzte ich mich an den Esstisch, und rauchte - eine Kippe, dann noch eine. Ich wollte meinen Anwalt anrufen, und nahm das Handy. Doch dann las ich nochmal, daß ein Richter schon angeordnet hatte, daß meine Wohnung durchsucht wird. Also könnte er auch angeordnet haben, daß mein Telefon überwacht wird. Solls ja schon gegeben haben. Warum habe ich bloß meinen Anwalt nicht angerufen, als sie kamen ? Sie haben mich sogar drauf hingewiesen, daß ich's jederzeit könnte. Wahrscheinlich wollte ich es genau deswegen nicht. Sie wollten, daß ich den Anwalt anrufe. Ausserdem hätte ich nicht alleine mit ihm telefonieren könnten, und schon während der Durchsuchung schoss mir immer wieder durch den Kopf: die hören Dich ab ! Ich überlegte. Dann zog ich Mantel und Schuhe an, und ging nach draussen. Im Treppenhaus begegnete ich der Frau vom Stockwerk unter mir. Sie schaute mich mit großen Augen an, und schien mir auszuweichen. Kein Wunder. Ich ging schnell an ihr vorbei, raus aus dem Haus. Wohin ? Ich sah mich um. Wo gibt es heute noch eine Telefonzelle ? In meiner Strasse jedenfalls nicht. Nach links, nach rechts ? - Da sah ich einen Wagen, er stand die Strasse runter, so hundert Meter etwa, da saßen zwei Männer drinn, und rauchten. Der Zigarrettenqualm quol durch das geöffnete Fenster der Fahrertür. Das sind sie. Logisch daß sie mich observieren ! Ich Idiot. Also ging ich wieder nach oben. Scheissegal. Ich würde meinem Anwalt eh nur sagen, daß sie hier waren, und wir uns sprechen müssten. Also rief ich ihn an, vom handy aus. Aber es ging nur seine Sprechstundenhilfe ran, oder wie diese Mädels heissen. Mein Anwalt war verreisst. Erst Donnerstag wäre er wieder zu erreichen. Seine handynummer wollten Sie mir nicht geben. Es ist dringend, sagte ich. Ich habe meine Anweisungen, sagte das Mädel, und ich legte auf.
Was nun ?
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