Und höher geht der Blick auf die wundersame Vollendung, da ihm kein Mensch mehr näher stehen wird, da er nicht mehr einer Mutter zu gedenken braucht, weil er seines eigenen Vaters, von dem er in Ewigkeit geboren ist, bewußt und teilhaftig geworden ist. In der Erhöhung steht ihm kein Mensch höher und näher, sie sind allzumal seine Kinder, die er die Kniee vor dem Vater beugen heißt, der der rechte Vater ist über alles, was da Kinder heißt. So weiten sich vor dem Auge des in die Verklärung hinüber Sehenden all die Beziehungen, die er in der Welt durchmessen hat, zum Vollbesitz seiner herrlichen Majestät. „Weib“ – nicht ein abweisendes, sondern ein weissagendes Wort, nicht ein zurückweisendes, sondern ein einladendes Wort, nicht ein Wort, mit dem er ihr den Abschied gibt, sondern in dem er ihr die wunderselige Zukunft enthüllt, da man nicht mehr sagen wird: „Das ist deine Mutter“, sondern da jedes weibliche Wesen, das sein Wort bewahrt, jede Frauenseele, die in ihm lebt, ihm gleich nahe ist. Wahrlich, wir kennen nicht eine Königin der Engel, wir träumen nicht von einer Herrin des Himmels, von einer Vertretung droben in der Heimat. Wir ehren diese Frau, die ihn geboren hat, aber wir ehren sie nicht mehr, als der Herr Christus sie selbst ehrte, wenn er zu jenem Weibe sagt: Viel mehr als die, die du selig preist, sind die selig zu preisen, die Gottes Wort hören und bewahren (Luk. 11, 27 u. 28). Jenes Weib rühmt ihr Geschlecht, indem sie das Weib hoch benedeit, das Jesum geboren und erzogen hat, er aber rühmt alle Geschlechter der Welt, die ihn lieben und in ihm ihre Herrlichkeit gefunden haben. Seht, das ist der Blick in die Höhe, wo alle Erdenbande gelöst und alle Erdenerinnerungen erhöht und alles, was die Vergangenheit gebracht hat, verklärt ist.
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