Zumeist als (magisches) Formelwort bezeichnet, neuerdings als »'formelhaftes Heilswort'« apostrophiert, wird für auja unter Hinweis auf ein einmal belegtes a[ltnordisches] ey, 'Glück' und das nord. Namenserstglied Ey (z. B. in Eysteinn, Eydis), got. awi-liuþs 'Danksagung' und die süd-germ. Namen Awi-mund (Schnallenrahmen von Weimar, vgl. Awa auf der Bügelfibel von Nordendorf I) und Auija-b[i]rg (mit problematischer Lesung und Zuordnung vom Beginn der Fibelinschrift aus Oettingen) sowie außergerm. altindiscḣ ȧvati 'freut sich, fördert, hilft', avis 'günstig', lat. avēre 'begierig sein, verlangen' u. a. semantisch entweder 'Heil, Glück' oder 'Hilfe, (göttlicher) Schutz' angesetzt, jümgst sogar 'Gunst, Huld', ein Ansatz »zu dem sich alle anderen angeführten Übersetzungen wie Spezialbedeutungen zu einer Grundbedeutung verhalten«. Formal gesehen kann auja (ein neutraler ja-Stamm) Nominativ oder Akkusativ Singular darstellen.
vgl. Reallexikon der germanischen Altertumskunde Bd. 29, S. 19
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