|
Heute morgen hatte ich mal wieder einen verirrten Vogel im Wintergarten. Sowas ganz kleines, Zaunkönig vielleicht? Ornithologie ist eine meiner schwachen Seiten. Schon völlig k.o., wer weiß, wie lange er schon den Ausgang gesucht hatte und wie oft er gegen die Scheiben geknallt war. Er saß dann sehr dekorativ auf einem großen langstieligen Blatt meiner Monstera, was habe ich gemacht? Das Blatt abgeschnitten und es mit ihm in den Garten getragen, er hat nichtmal gemuckt. Er blieb dann noch eine ganze Weile auf den Stufen sitzen, flog nicht einmal auf, als die Hunde fürs Morgenpipi in den Garten stürmten. Irgendwann war er dann weg und irgendeine Anspannung fiel da von mir ab, ich habe dann einige Minuten sehr leise, tief und fast ein wenig hysterisch geheult. Ich bin froh, dass dies alles noch recht normale Züge trägt, aber dammich noch eins, so richtig leicht ist mein Leben nicht. Noch nicht, nie gewesen und ich weiß auch nicht, ob es das je sein wird. Manche der mich umgebenden Menschen scheinen nur meinen Kontenstand zu sehen, doch wem schon ein verirrter Vogel zum Anlass wird, den Jammer aller Existenz zu spüren, dem helfen auch keine Parfümbäder.
|
