Wenn ich die Zeit zurürckdrehen würde, dann würde mir das nicht das geringste nutzen. Hinterher ist man zwar immer klüger, aber nur deshalb, weil man ja weiß, was passiert ist. Aber wenn ich die Zeit zurückdrehen würde, dann wäre ja alles so, wie es vorher war, auch ich selbst! Also wüsste ich nicht das, was ich jetzt weiß, ich wüßte auch nicht, warum ich die Zeit zurückgedreht habe, ja noch nicht einmal, dass ich das gemacht habe. Klar, denn zu jenem Zeitpunkt habe ich das ja auch noch gar nicht gemacht. Was immer ich seither dazugelernt habe, wäre wieder weg. Ich würde wohl alles wieder ganz genauso machen wie beim ersten Mal; es wäre ja auch das erste Mal für mich.
Eine Möglichkeit gäbe es aber noch: Wenn das, weswegen ich die Zeit zurückdrehe, aufgrund echtem Zufall passiert ist, dann könnte das Ergebnis beim nächsten Mal anders aussehen. Ich könnte es dann zwar immer noch nicht beeinflussen (jedenfalls nicht anders als beim ersten Mal), aber es wäre zum Beispiel eine super Möglichkeit, um beim Lotto zu gewinnen: Wenn die erste Kugel gefallen ist, und die Zahl steht nicht auf meinem Tippzettel, dann drehe ich einfach die Zeit zurück. Wenn sie auf meinem Tippzettel steht, dann lasse ich die Zeit weiterlaufen, bis die zweite Kugel gefallen ist. Mit der wiederhole ich dann dasselbe Spiel, bis alle Zahlen zu meiner Zufriedenheit gefallen sind. Dann habe ich meinen Lottogewinn.
Zu dumm nur, dass ich in dem Fall wahrscheinlich nicht der einzige wäre, der die Zeit zurückdrehen kann. Und da jeder Tippscheinbesitzer mit dieser Möglichkeit diese auch nutzen würde, wenn seine Zahl nicht gekommen ist, und er unter Garantie mindestens eine Zahl anders getippt hat als ich, wird die Zeit zurückgedreht, ganz egal, welche Kugel fällt. Über die erste Kugel käme die Zeit also gar nicht hinaus. Es wäre also gewissermaßen das Ende der Zeit angebrochen, und es würde noch nicht einmal jemand merken!
So gesehen ist es wohl doch ganz gut, dass man die Zeit nicht zurückdrehen kann.
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