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hei+Co schrieb am 16.6. 2000 um 01:30:23 Uhr über

kollaboration

»Man wird vielleicht einmal in Massen scheiben, denken und handeln« (Novalis)

In den aristrokratischen Salons des 16. Und 17. Jahrhunderts ist die gesellschaftliche Arbeitsteilung zwischen Produzenten und Publikum noch fließend. Literarische Spiele werden in dieser noch durch und durch mündlichen Konversations-Kultur als Gesprächsspiele unternommen nach dem Prinzip des Reihumerzählens oder Reiumflüsterns.
Romantische Schreibspiele verlassen das Ghetto des elitären Salonmilieus und machen solche Spielformen öffentlich, z.b. der Kollektivroman der Varnhagen-Kreises »Versuche und Hindernisse Karls«: dieses romantische Schreibspiel - geplant als Satire auf akademischen Bilddungsbetrieb und klassizistische Literaturkritik - ist wohl mehr zu einer glossenhaft-parodistischen Selbstanalyse der beteiligten Mitschreiber mit einer Fülle literarische Anspielungen geworden und stellt etwa mit Bettina von Arnims zu Briefromanen montierten Korrespondenzen Materialien für kollektive Selbstanalyse zur Verfügung - und verweisen gleichzeitig auf kulturrevolutionäre Utopien, die eine Aufhebung von Spezialistentum und entfremdete Arbeitsteilung in kultureller Produktion in Aussicht stellen:



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