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hampel schrieb am 29.8. 2006 um 21:10:46 Uhr über

Votze

Der heutige Begriff Fotze hat sich aus dem Diminutiv von Fut bzw. Vut entwickelt; er ist seit dem 15. Jahrhundert als derb-umgangssprachlicher Ausdruck für die Vulva bzw. Vagina bekannt. Er findet sich schon im mittelhochdeutschen in der Schreibweise vut. Damals stand die Bedeutung »Vagina« neben »Hintern«. Letztere ist vermutlich die ältere Bedeutung, da von einer Tabuisierung der weiblichen Geschlechtsregion auszugehen ist. Tabubegriffe werden meist durch verhüllende Umschreibungen angesprochen. In diesem Fall also durch Worte für »Hintern«, »Gesäß(backenoder »(Ober)schenkel«.


Schimpfwort
Der Ausdruck wird heute alsäußerst beleidigendes – Schimpfwort für Frauen verwendet, sowie, insbesondere unter Häftlingen, als Beleidigung für einen besonders effeminierten oder verweichlichten Mitgefangenen.

Der verwandte Begriff Fotzenstecher wird heute irrtümlich als Schmähung für einen promiskuitiven Mann gebraucht, rührt jedoch von Futzen- oder Futtenstecher, einer Art mittelalterlichem Veterinär der Hengste zu Wallachen kastrierte, ihnen alsobildlich ausgedrückt – eine Futze stach.

Das veraltete Schimpfwort Hundsfott oder -vott für »gemeiner Mensch, Schuft« bedeutet wörtlich »Geschlechtsteil der Hündin« und bezeichnete wahrscheinlich ursprünglich einen Kynophilen.

Im Jugend-Jargon wird die Bezeichnung in der Regel unabhängig vom Geschlecht des Gegenüber verwendet. Es wird, besonders in der Terminologie der Hiphop Subkultur, synonym zum unintelligentem Menschen oder etwas schärfer ausgedrückt Depp, Idiot, etc. verwendet.


Regionaler Gebrauch
In der Schweiz lautet die entsprechende Bezeichnung Futz oder Futzi. Das kann zu unangenehmen Missverständnissen führen, da es in Deutschland die homophone Bezeichnung Fuzzi für »harmloser Spinner« gibt.

Der österreichische Begriff ist die oder das Fut.

Im Öcher Platt wird das Wort Futt nach wie vor als (teilweise verniedlichende) Bezeichnung für das Gesäß gebraucht.


Bairisch
Im Bairischen bedeutet das Wort »Mund«, »Schnauze« (bei Tieren) oder »Ohrfeige«, Fotzhobel (oder Fotzenhobel) steht für Mundharmonika; auch für Maultrommel (ein Musikinstrument). Ein Zusammenhang mit dem obengenannten Begriff für »Vulva« besteht wahrscheinlich nicht, wenn auch zuweilen vermutet wird, dass das Wort »vut« oder »fut« in herkunftsmäßigem Zusammenhang mit dem althochdeutschen Wort für »faulig« stehen könnte. Gesichert ist das jedoch nicht.

Somit ist fotzen, jemandem eine Fotze geben ein Synonym für »Ohrfeigen«, wobei Schläge ins Gesicht gemeint sind. Aus dieser Bedeutung leitet sich auch hinterfotzig ab, dies steht für »hinterhältig«, »hinterrücks«, »link«. Allerdings ergibt die Kombination von »hinter« (wie hinterrücks) und Fotze im Sinne von »Mund« oder derber ausgedrückt - »Maul« - ebenfalls einen Sinn, wenn es um falsches Geschwätz hinter dem Rücken anderer geht.




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