Die Psychiatrie verkürzt das Leben der ihr dauerhaft Vertrauenden zurzeit um 20 bis 32 Jahre. Dabei ist zu bedenken, dass das künstliche Koma auch psychopharmakologisch aufrechterhalten wird, der Tod darunter also ein Psychiatrietod bleibt. Wer in ein Koma einwilligt, willigt auch in dessen mögliche Endgültigkeit ein, wenn er lethargischer anmutet, als es der Pharmakokinetik zugeschrieben wird. Damit beginnt dann das Verfahrensmanagement des Nachnutzers. Wer eine klare Grenze zwischen Leben und Tod erwartet, hatte selbst noch keine Nahtoderlebnisse durchlitten und behält sich dadurch seine Naivität hinsichtlich der Regelungen zur aktiven Sterbehilfe. Jedes Präparat wirkt primär anticholinerg, indem es Stoffwechselpotenzial bindet. Je polypragmatischer ich vorgehe, umso näher komme ich dieser Grauzone. Wer dir nah sein will, hat die Geduld zum Minimalismus der interaktion. Marie Kondo ist da der Guru des Seins im Hier und Jetzt. Beatmung von Leichen ist gestattet, ansonsten gilt die ABC-Regel momentan dank Pandemie NICHT! Wer dich beatmen darf rettet dich selbst, sediert dich aber. Womit wir wieder im künstlichen Koma ankommen. Wir sind hier nicht im Bahnhof Zoo, du brauchst also den Türcode zum Verlassen der Station. Hospize sind Hochsicherheitstrakte. Geschäftsfähigkeit setzt persönliche Freiheit voraus. Die ist im Hospiz garantiert nicht mehr gewährleistet. Es ist eine Einbahnstraße, Palliativtherapie zu akzeptieren. Da gibt es dann keinen Drehtüreffekt mehr. Kommt dann Januvia hinzu, stirbst du ohne zu schreien.
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