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Peter schrieb am 15.10. 2001 um 14:08:46 Uhr über

Testosteron




Die Hormon-Substitution beim Mann ist bei
Befindlichkeitsstörungen, Hormondefizit oder Symptomen indiziert

Wie nachlassende Libido verbessert werden
kann

Bovenau (nke). Eine Testosteronsubstitution kann bei älteren
Männern klinische Symptome eines Androgendefizits wie
verminderte Leistungsfähigkeit, depressive Verstimmung oder
nachlassende Libido verbessern.

Diese Auffassung vertritt Professor Severin Lenk vom Universitätsklinikum
CharitŽé in Berlin. Indiziert sei die Hormontherapie bei klinischen
Symptomen oder Befindlichkeitsstörungen, Nachweis eines
Androgendefizits und Ausschluß von Kontraindikationen. Der
Testosteronspiegel nimmt ab dem 40. Lebensjahr um jährlich
durchschnittlich ein Prozent ab, wie Lenk bei einer
Fortbildungsveranstaltung des Unternehmens Strathmann AG im
schleswig-holsteinischen Bovenau gesagt hat. Dies könne mit
Leistungsschwäche, nachlassender Konzentration, depressiver
Verstimmung und Libidomangel einhergehen. Auch Osteoporose,
verminderte Muskelkraft, Hauttrockenheit, Fettansatz und ein erhöhtes
Herzinfarktrisiko seien mögliche Folgen des Androgendefizits. Der
Hormonmangel beruht nicht nur auf einer nachlassenden Produktion von
männlichen Sexualhormonen, sondern auch auf einer erhöhten
Bindungskapazität des sexualhormonbindenden Globulins (SHBG), so
Lenk. Dadurch werde die Konzentration des biologisch aktiven
Testosterons vermindert.

Die Indikation für eine Testoste-ronsubstitution stellt Lenk daher auch bei
normalen Serumkonzentrationen des Gesamt-Testosterons, wenn das
SHBG erhöht ist und der Patient über typische Beschwerden klagt. Bei
Mangelzuständen und klinischer Symptomatik könne eine
Hormonsubstitution die Beschwerden lindern und degenerative Prozesse
wie die Osteoporose verzögern.

Der behandelnde Arzt sollte jedoch, so Lenk, Risiken und Komplikationen
der Hormontherapie kennen und den Patienten engmaschig überwachen.

Kontraindikationen für eine Tes-tosteronsubstitution seien eine benigne
Prostatahyperplasie bei gleichzeitig erhöhtem PSA-Wert, eine große
Prostata und ein Prostatakarzinom. Auf die gesunde Prostatazelle hat das
Testosteron keinen kanzerogenen Effekt, wie Lenk betonte. Aber ein
bestehendes Karzinom könne stimuliert werden. Lenk: "Das ist das Risiko,
das man mit einer Testosteronsubstitution eingeht."


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