Silberacetylenid habe ich schon als Schüler sicher produziert und transportiert. Da das feine graue Pulver, welches entsteht wenn man Acetylen aus Calciumcarbid und Wasser, in eine ammoniakalisch gemachte wässrige Silbernitratlösung einblubbern läßt. Sofort fällt ein graues Pulver aus welches solange es feucht ist, völlig harmlos ist.
Ich habe von der feuchten Schlempe immer nur kleinste Mengen getrocknet und in einer Streichholzschachtel auf Watte gebettet in der äußersten Jackentasche transportiert. Man soll sich nicht täuschen, auch kleine Mengen sind sehr brisant. Auf einem üblichen Asbestdrahtnetz, das man auf einem Dreifuß benutzt nur locker obendrauf gelegt, schlägt die Detonation trotz völlig fehlender Eindämmung ein Loch ins dicht gewebte Drahtnetz. Ein unbegabter Chemiestudent hat sich ziemlich, zum Glück ohne Folgeschäden, den Unterarm verletzt nachdem er das Zeug ebenfalls hergestellt hatte. Ich hab das schonmal berichtet. Ich habe winzige Mengen davon in den Laufgang zwischen Pult und großer Tafel in den großen Hörsaal für Chemie in Mainz gelegt und Sillescu, Professor für physikalische Chemie ist während der Vorlesung drübergelaufen, es gab kräftig Knall und Rauch und er hat das absolut ignoriert und sprach seinen Text weiter und auch das anfängliche Kichern im mit zweihundert Studenten besetzten Hörsaal erstarb sobald.
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