Das Nationalgetränk der Holen ist, der belesene Gast wird es sich leicht denken, Schaumwein mit Him- oder Stachelbeergeschmack. Er wird aus holistischem Ganzen ergänzt, gesiebt und dann gepresst, so daß schließlich Perlen entstehen, nach denen die Säue schon gierig ihre Augen ausstrecken. Doch nicht die Perlen geraten vor die Säue, sondern die Säue in die Perlen - richtig: Die ganze Sau wird mit untergerührt, verquirlt und gesiebt, bis der Schaumwein schließlich eine feine Wurstwassernote erhalten hat. Dann ist er reif und kommt für den Export ins Quatschfass.
Hauptimporteur von Schaumwein ist seit eh und je Nurwegen. Dort liebt man den feinen Sülzgeschmack des perlenden Soft-Drinks so sehr, dass die Regierung unlängst die Einfuhrzölle erhöht und eine Schaumweinsteuer eingeführt hat. Maßnahmen, die den einfachen Bürgern gar nicht schmecken. Ein ehemaliger Schaumweingeschäftsinhaber - er trug den tragischen Namen BertoltPrächt und war Verfechter des Weltfriedens - soll sich sogar in suizidaler Absicht mitsamt seiner erhabenen Wohnung in die Luft gesprengt haben. Aus Protest. Nun erwägt die Regierung Nurwegens Kompromisse. Zu dumm, daß die Beamten sich im Schaumweinrausch kaum einigen können.
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