Schalmei

lippenbedrängnis

immer freutags
überkam ihn
quälender laichsinn
mit behandlungswilligen
schwillingen
- südwärts.

sie hingegen hatte genug
von autogenem dehning
und meinte,
mit diesem erfrorenen lächeln,
er habe ja fettaugenringe
und solle das weite suchen.

er fand es auch, aber
sogar die gosse lehnte ihn ab
und eigentlich
eigentlich
wollte er sowieso
in den naßwald-dschungel.

doch für ein paar markzerprickelnde
erlotterungsübungen am wochenende
und eine handbreit rosa versuchung
nahm er gern
auch außergewöhnliche betastungen
willigend in kauf.

im unbetuchten etablissement
angekommen
wunderte er sich
die augen aus:
dort gab es statt der reizgeschenke
nur säuerliche heißgetränke.

dann kam SIE!
eine wie nie:
das rumpfband gelöst
das haar besoffen
der nagel entblößt
da kann man wohl hoffen!

mit brachialer zärtlichkeit
und etwas kniescheibenakrobatik
konnte sie wohl
erogene zonen
durch mehr als bloße
griffe belohnen.

er errötete
bis zum jochbein,
SIE tropfte
vor rossiger stutigkeit -
da kam die kalte an
ablaß fordernd!

und schon haben wir
ein gewährleistungsleck:
denn wer würde im durhotel
moll spielen wollen?
dickflüssig stockte IHR
der weiberlikör im schacht.

ihm gerann bein-nahe
die tinte im füller,
da fand sich
gerade noch rechtzeitig
in mittlerer münzung
etwas edelmetall im beutel.

sie bläst gekonnt - nicht die schalmei
wir sind, wie stets, direkt dabei:
die wade zittert
der schenkel bebt
der kenner wittert:
hier wird gelebt!


© 2000 by P.i.x.l.F.u.x.a