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Wieso ist die Welt sündhaft? Jeder Narr weiß gewisslich was es damit, mit dieser Sache und diesem Tatbestand, auf sich hat. Die Welt ist nichts als Sünde seit der Vertreibung der ersten Menschen aus dem Paradiese, seit der ungeheuren Sündentat, dem unfassbaren Frevel, den das Weibe Eva am Willen Gottes des Allmächtigen begangen hat, als sie die Frucht vom Baume der Erkenntnis nahm. Seit Anbeginn der Geschichte ist die Welt, jedes Kind weiß es, sündhaft. Nicht nur fromme und gottgefällige Menschen fragen sich aber zurecht, wie die Welt gerade seit den letzten 250 Jahren sich in einem derart raserischen Taumel, in einer solch wahrhaft atemlosen Spirale des Todes befangen, geradezu nie von den Erzvätern zu ahnender gräßlicher Art ihre Sündhaftigkeit ins unermeßliche Steigern konnte. »Was ist geschehen, daß es so weit kommen konnte?« muß sich ohne Zweifel jeder fromme Christenmensch alltäglich fragen. Der Antworten gibt es viele, die man auf eine solche Frage erwidern könnte. Man könnte - den man soll immer erst im eigenen Hause fegen - an die ketzerischen Sünder in der heiligen evangelischen Kirche selbst denken, die seit zweihundert Jahren dabei sind, alle Heilsgebote und Gewißheiten aus den Gotteshäusern zu tilgen. Die Sünde an und für sich selber zu leugnen, erdreisten sich diese gewissenlosen Verbrecher, spätestens seit dem unseligen Ketzer Friedrich Schleiermacher! Die Sünder, welche unseren allerheiligsten Herren, Jesum Christum, in ihrer Ketzerliteratur zu einem gewöhnlichen hebräischen Wanderprediger erniedrigen (KANN ES GRÖSSERE SÜNDE GEBEN, ALS DEN HEILIGSTEN ZU ERNIEDRIGEN?!?), alle die, welche aus dem Schwarz auf Weiß auf ewige Zeit niedergelegten Willen Gottes einen allegorischen Mummenschanz machen wollen! Dann gibt es die weltlichen Verbrechervereine! Sozialisten, Liberale und Weibervolk! Aber wurde diesen schlimmen Sündern, wie sie sich gemeinsam in großen, Gegenkirchenartigen Korporationen seit über hundert Jahren sammeln, um im Verbund allerschlimmste Ketzerei zu betreiben, der giftige Stachel nicht erst durch die Reformtheologie des 19. Jahrhunderts in die Ferse gehauen? Ich muss mich an dieser Stelle kürzer fassen. Der Urgrund der schrecklichen, der gräulichen Explosion der Sünde ist der scheußliche Irrglaube, der von den wahnhaften Massen Besitz ergriffen hat, (nicht ohne daß ihnen dieses schreckliche und für die Seele tödlichste Gift durch den Segen mancher verketzerter Theologen schmackhaft gemacht worden wäre) und welcher wesentlich aus der in sich schon sündhaften Wahnvorstellung besteht, DASS ES KEINE HÖLLE GÄBE, IN WELCHER DIE SÜNDER NACH IHREM TODE AUF EWIGE ZEIT DER ERDULDUNG FÜRCHTERLICHSTER QUALEN AUSGESETZT WÄREN!
Wer glaubt heute noch an den Teufel? Niemand! DENN DIE WELT IST SO SÜNDHAFT GEWORDEN, DASS SIE NICHT EINMAL DER GRÖSSTEN BEDROHUNGEN UND ANFECHTUNGEN GEWAHR IST, WELCHE VON DIESEM GROSSEN VERDERBER AUSGEHEN! WEIL DIE LEUTE NICHT WISSEN, WELCHES FURCHTBARE GERICHT SIE FÜR IHRE SÜNDHAFTIGKEIT ERWARTET. Wo sind die frommen Männer, von denen uns noch so oft aus mittelalterlichen Quellen kundgetan wird, daß sie an ihrer eigenen Sündhaftigkeit so verzweifelt seien, daß sie sich selbst umgebracht hätten, in dem (nicht irrigen) Glauben, die Sündentat ihres Selbstmordes beim himmlischen Gerichte mehr als reichlich durch das Mehr an Gnade aufgewogen zu bekommen, daß sie erhalten werden, da mit der Verkürzung ihrer Lebenszeit ja gleichsam von selbst ein geringeres Maß an Sünde für sie zu schultern wäre, da die Sündhaftigkeit des Menschen ja mit jedem Tage in der versündigten Welt wächst. Wo sind die frommen Streiter Christi, welche seine Feinde, gleichsam eine Gnadentat, vom Antlitz der Erde tilgen, auf daß das Gericht nicht zu hart über die sündigen Seelen ausfalle? Es gibt sie nicht mehr! Die Welt ist ein Ort des Grauens geworden, in dem jeder Sünder ungestraft dem Namen Gottes lästern kann. Wenn die fromme Menschheit auferstehen will, so muß sie nun zuerst gegen DIE SÜNDER AUFSTEHEN, UND DIESE MIT DEM WELTLICHEN SCHWERT VERNICHTEN!
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