Ruhepause

Mario und Henry standen vor Henrys kleinem Fachwerkhäuschen - und vor dem Berg von Kohle, die der Händler nun doch endlich gebracht hatte. Endloses Schaufeln war angesagt, nachdem Henry seine viertägige Ruhepause erfolgreich und erfrischt hinter sich gebracht, und seinen alten Kumpel Mario angerufen hatte. Mario war sehr hilfsbereit, und sofort gekommen. Nun standen sie da. Mario schob entschlossen die Ärmel seiner Jacke hoch und fing an: »Sag mal - wollen wir nicht erst mal n Kaffee trinken ?« Henry hielt das für eine ausgezeichnete Idee. Und überhaupt: wenn einem einer beim Kohlenschaufeln hilft, dann ist doch ein Kaffee das mindeste, was man ihm anbieten muß - oder ? Und mit dem Mindesten wollte sich Henry nicht zufriedengeben. Schließlich war Mario sein Kumpel - unter präpubertären Jungs hätte man gesagt: sein bester Freund ! Also gingen sie zunächst mal ins Häuschen, in die Küche, und Henry setzte nicht nur die Kaffeemaschine in Gang, sondern auch die Gläser für seinen selbst angesetzten Absinth auf den Tisch. Mario seinerseits lies sich nicht lumpen, und packte sein home-grown cannabis aus. Düfte von Kaffee und Wermuth erfüllten die Küche, die Blubber blubberte vor sich hin.
»Weißt Du was ?«
»Nee - Du ?«
»Ach - nur so.«
»Ich glaub, ich brauch jetzt erst mal ne Pause !«