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Wachauer schrieb am 11.6. 2017 um 13:05:09 Uhr über

Reichenau

Der nur vier Kilometer lange Fluss Seerhein verbindet den Obersee mit dem etwa 30 cm tiefer gelegenen Untersee. Am Beginn des Seerheins, in der Mitte der alten Konstanzer Rheinbrücke, beginnt die Kilometrierung des Rheins (vgl. Kapitel Kilometrierung). Der Seerhein entstand in den letzten Jahrtausenden gegen Ende einer erosionsbedingten Absenkung des Seespiegels um etwa zehn Meter, während derer auch die Insel Reichenau entstand. Zuvor waren Obersee und Untersee, wie es der übergreifende Name Bodensee heute nur suggeriert, ein zusammenhängender See.
Untersee
→ Hauptartikel: Untersee (Bodensee)

Auch der Untersee weist durch den Schub des Rheinwassers deutliche Strömungen auf. Der südliche von der Rheinströmung durchzogene Teil wird vereinzelt auch Rheinsee genannt. Von den nördlichen Teilen des Untersees wird nur der Zeller See etwas von den Strömungen erfasst; der Gnadensee bleibt von der Durchströmung nahezu unberührt.[14] Dem Untersee fließt über die Radolfzeller Aach im Mittel rund 9 m³/s Wasser aus dem Donausystem zu.

Seerhein und Untersee bilden die Grenze zwischen der Schweiz und Deutschland; Ausnahmen sind das Stadtzentrum von Konstanz, das südlich des Seerheins liegt, und, nahe dem Ausfluss zum Hochrhein, das Stadtzentrum der Schweizer Stadt Stein am Nordufer.
Der Hochrhein
Der Rheinfall bei Schaffhausen (Schweiz)
Hochrhein
→ Hauptartikel: Hochrhein
Neues Wasserkraftwerk Rheinfelden und Rheinverlauf ostwärts gesehen

Bei Stein am Rhein am Westende des Untersees beginnt der Hochrhein. Er fließt im Gegensatz zu Alpenrhein und Oberrhein vor allem nach Westen und fällt dabei von 395 m auf 252 m.

Der Hochrhein bildet nun bis Eglisau zwischen den Schweizerischen Gebieten von Stein am Rhein, Schaffhausen und dem Zürcher Rafzerfeld zu einem Teil und ab Eglisau bis zum Kanton Basel Stadt auf der ganzen Länge die Grenze zwischen der Schweiz im Süden und Deutschland im Norden.

Unterhalb von Schaffhausen liegt der Rheinfall, er ist bei einer mittleren Wasserführung von 373 m³/s (mittlerer Sommerabfluss circa 700 m³/s) hinter dem Dettifoss in Island der zweitgrößte Wasserfall Europas nach dem Kriterium der Fallenergie. Das Bild des Hochrheins wird durch zahlreiche Staustufen geprägt. Auf den wenigen verbliebenen natürlichen Abschnitten gibt es jedoch noch mehrere Stromschnellen, hier Laufen genannt. Beim aargauischen Koblenz mündet von Süden die Aare, die zwar kürzer als der Rhein ist, aber mit einem durchschnittlichen Abfluss von 560 m³/s[15] deutlich wasserreicher als der Rhein mit 439 m³/s, und damit der hydrologische Hauptstrang des gesamten Flusssystems. Bei Rheinfelden erreicht der Rhein im St. Anna-Loch eine Tiefe von 32 m.
Oberrhein
Oberrhein (vorne) und Rheinseitenkanal (hinten) bei Breisach am Rhein
→ Hauptartikel: Oberrhein
Blick stromab von Mainz über das Mainzer Becken bei Eltville und Erbach bis Bingen

Im Zentrum von Basel, der ersten Großstadt am Laufe des Stroms, liegt das „Rheinknie“; hier endet der Hochrhein. Offiziell gilt die Mittlere Brücke als Grenze zwischen Hoch- und Oberrhein. Der Fluss fließt nun als Oberrhein nach Norden durch die etwa 300 km lange und bis zu 40 km breite Oberrheinische Tiefebene, seine Höhe fällt dabei von 252 m auf 76 m. Die wichtigsten Nebenflüsse in diesem Bereich sind von links die Ill unterhalb von Straßburg, von rechts der Neckar in Mannheim und der Main gegenüber von Mainz. Bei Mainz verlässt der Rhein den Oberrheingraben und durchfließt das Mainzer Becken. Der Abschnitt des Oberrheins von Mainz abwärts durch den Rheingau und Rheinhessen ist auch als Inselrhein bekannt. In diesem mit bis zu 900 Metern breitesten Flussabschnitt liegen große, hier Rheinauen genannte Flussinseln.

Die Südhälfte des Oberrheins bildet die Staatsgrenze zwischen Frankreich (Elsass, heute Teil der Region Grand Est) und Deutschland (Baden-Württemberg). Die Nordhälfte bildet die Landesgrenze zwischen Rheinland-Pfalz im Westen einerseits und Baden-Württemberg und Hessen andererseits im Osten und Norden. Eine Kuriosität dieses Grenzverlaufs sind die seit 1945 zu Hessen gehörenden, sogenannten rechtsrheinischen Stadtteile von Mainz.

Das Oberrheintal war bereits in Antike und Mittelalter eine bedeutende Kulturlandschaft Europas. Heute ist der Oberrhein Standort zahlreicher wichtiger Industrie- und Dienstleistungsbetriebe mit den Zentren Basel, Straßburg und Mannheim-Ludwigshafen. Mit Straßburg, dem Sitz des Europäischen Parlaments, liegt eine der drei europäischen Hauptstädte am Oberrhein.

Die Oberrheinlandschaft hat sich durch die Rheinbegradigung im 19. Jahrhundert stark verändert. Wegen der Erhöhung der Fließgeschwindigkeit und damit der Tiefenerosion fiel der Grundwasserspiegel beträchtlich, wodurch Seitenarme trockenfielen und der Flussauen-Urwald stark zurückging. In Frankreich wurde der für die Rheinschifffahrt wichtige Rheinseitenkanal angelegt, durch den der überwiegende Teil des Flusswassers geleitet wird. Mancherorts finden sich größere Ausgleichsbecken, so das riesige Bassin de compensation de Plobsheim im Elsass.
Mittelrhein
Übergang vom Mittel- in den Niederrhein hinter dem Siebengebirge bei Bonn
→ Hauptartikel: Mittelrhein

Bei Bingen endet das Mainzer Becken, am Binger Loch tritt der Fluss bei Mittelwasser auf 77,4 m Meereshöhe als Mittelrhein ins Rheinische Schiefergebirge ein und wird es auf 50 m wieder verlassen. Linksrheinisch grenzen hier die Gebirgszüge von Hunsrück und Eifel an, rechtsrheinisch Taunus und Westerwald. Die charakteristische, enge Talform entstand erdgeschichtlich durch Tiefenerosion des Flusses in eine sich hebende Scholle (antezedentes Durchbruchstal). Die größten Nebenflüsse des Mittelrheins sind Lahn und Mosel, die bei Koblenz von rechts und links münden. Fast über die ganze Länge des Mittelrheins verläuft der Fluss im Bundesland Rheinland-Pfalz.
Rheinschleife bei Boppard
Datei:RheinBeiRüdesheim2008Video.ogvMediendatei abspielen
Rheinfahrt von Assmannshausen nach Rüdesheim, 2008

Am Mittelrhein dominieren wirtschaftlich Weinbau und Tourismus. Der Talbereich zwischen Rüdesheim und Koblenz zählt zum UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal. Bei Sankt Goarshausen schließt der Rhein mit einer scharfen Flussbiegung den berühmten Loreleyfelsen ein und erreicht dort eine Tiefe von 25 Metern. Mit seinen hochrangigen Baudenkmälern, den rebenbesetzten Hängen, seinen auf schmalen Uferleisten zusammengedrängten Orten und den auf Felsvorsprüngen aufgereihten Höhenburgen gilt das Mittelrheintal als Inbegriff der Rheinromantik.
Niederrhein
Der Niederrhein bei Emmerich
Niedrigwasser in Düsseldorf, Rheinkilometer 745

Bei Bonn, nördlich des Siebengebirges, wechselt der Rhein aus der Mittelgebirgsregion in das Norddeutsche Tiefland über und wird an der Mündung der Sieg zum Niederrhein. Er senkt sich von 50 m Höhe auf 12 m. Wichtigste Nebenflüsse sind Ruhr und Lippe. Wie der Oberrhein erhielt auch der mäandrierende Niederrhein ein wasserbautechnisch befestigtes Flussbett. Die Deiche liegen hier aber weiter zurück, so dass der Niederrhein mehr Flutraum hat als der Oberrhein.

Der Niederrhein liegt vollständig in Nordrhein-Westfalen. Seine Ufer sind meist stark besiedelt und industrialisiert, besonders in den Agglomerationen Köln, Düsseldorf und Ruhrgebiet. Hier durchfließt der Niederrhein den größten Ballungsraum Deutschlands, die Metropolregion Rhein-Ruhr. Wichtigste Hafenstadt ist Duisburg mit dem größten Binnenhafen Europas (Duisburg-Ruhrorter Häfen). Stromabwärts von Duisburg ist die Region eher agrarisch geprägt. 30 Kilometer flussabwärts zweigt bei Wesel die zweite West-Ost-Schifffahrtsverbindung, der parallel zur Lippe verlaufende Wesel-Datteln-Kanal ab. Zwischen Emmerich und Kleve spannt sich die längste Hängebrücke Deutschlands über den an dieser Stelle mehr als 400 Meter breiten Strom. Bei Krefeld-Uerdingen quert die Uerdinger Linie den Rhein, eine Sprachgrenze, die die niederfränkischen Dialekte von den mittelfränkischen trennt. Nordwestlich von Emmerich und Kleve erreicht der Rhein die Niederlande.
Deltarhein
Die zentralen und nördlichen Teile des Rhein-Maas-Deltas
→ Hauptartikel: Rhein-Maas-Delta

An der niederländisch-deutschen Staatsgrenze beginnt mit der Rheinteilung das Rhein-Maas-Delta, die bedeutendste naturräumliche Einheit der Niederlande, und damit der Deltarhein.[16] Weil der rheinische Zufluss überwiegt, ist auch die kürzere Bezeichnung Rheindelta (Rijndelta) gebräuchlich, das dann aber vom Binnendelta des Rheins am Bodensee zu unterscheiden ist, aber auch die längere Rhein-Maas-Schelde-Delta, weil die Scheldemündung mit dem Delta eng verknüpft ist.

Bestimmend für die Gestalt des Rheindeltas sind die Rheinteilung bei Millingen in Waal (zwei Drittel des mittleren Abflusses) und Nederrijn, und als zweite und echte Bifurkation der Abzweig der (Gelderschen) Issel (niederländisch: IJssel) vom Nederrijn bei Arnheim. So entstehen drei Hauptstromverläufe, die jedoch auf Grund der vielen Laufänderungen in historischer Zeit keine durchgehenden Benennungen tragen:
Wasserverteilung im Rhein-Maas-Delta: 10-Jahres-Mittel und Steuerung nach Zuflussmengen

Der größte und südliche Hauptarm wird vom Stromverlauf Waal – Boven (Obere) Merwede – Nieuwe Merwede – Haringvliet gebildet. Von ihm zweigt als wichtigster Schifffahrtsweg die Gewässerfolge Beneden (Untere) Merwede – Noord – Neue Maas – Neuer Wasserweg ab. Ihr folgt auch die Stromkilometrierung. Von der unteren Merwede zweigt wiederum die Alte Maas ab, die in Rotterdam wieder mit der Neuen Maas zusammentrifft und den Neuen Wasserweg bildet.
Der mittlere Arm wird durch Nederrijn und Lek gebildet. Er bildet dann mit dem nahezu gleich großen Noord die Neue Maas (s. o.)
Den nördlichsten Arm stellt die (Geldersche) Issel dar, die das IJsselmeer erreicht, das wiederum über Schleusen in die Nordsee abfließt.

Verlegung der Maasmündung 1904: hellblau alter Verlauf, dunkelblau heutiger Verlauf

Bis zur Elisabethenflut 1421 floss die Maas etwas südlich der heutigen Linie Merwede – Oude Maas Richtung Nordsee und bildete mit Waal und Lek einen gemeinsamen, archipelartigen Mündungsbereich, dessen damaliger Zustand wegen zahlreicher Meeresbuchten, ästuarartig erweiterter Flussläufe, vieler Inseln sowie beständiger Küstenveränderungen heute schwer fassbar ist. Die Maas mündete später bis 1904 weiter flussaufwärts bei Gorinchem in die Waal. Aus Hochwasserschutzgründen trennte man dann die Maas vom Rhein durch eine Schleuse („Abgedämmte Maas“) und grub einen neuen Abfluss für sie, bestehend aus Bergse Maas und Amer. Seit dem Bau des Haringvlietdammes 1970 fließt sie wieder zusammen mit dem Rhein ins Meer, bei hohen Wasserständen des Rheins überwiegend durch die Schleusen des Haringvlietdammes, bei Niedrigwasser überwiegend über den Nieuwe Waterweg bei Rotterdam.[17]

Der Mündungsbereich im Nordwesten, auf Höhe der hier unterbrochenen Dünenketten, wird bereits seit der Antike als Maasmündung (Maasmond) bezeichnet. Dies erklärt auch die verwirrende Verwendung des Namens Maas für heute unzweifelhaft rheinische Unterläufe.
Geschlossenes Maeslant-Sturmflutwehr am Nieuwe Waterweg

Die Hydrographie des heutigen Deltas ist geprägt von den Delta-Hauptarmen, weiteren Stromarmen (Holländische Issel, Linge, Vecht u. a.) sowie kleineren Flüssen und Bächen. Viele Fließgewässer wurden stillgelegt („abgedämmt“) und dienen jetzt wie die zahlreich angelegten Kanäle zur Entwässerung von Poldern. Der Bau der Deltawerke veränderte das Delta in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts grundlegend. Gegenwärtig fließt an fünf Stellen Rheinwasser ins Meer; die Hauptwassermengen am Haringvlietdamm und unterhalb von Rotterdam (Hoek van Holland), die kleinere Ijssel und ihre Nebenflüsse durch Schleusen in Amsterdam und im Abschlussdeich.

Das Rhein-Maas-Delta ist ein Gezeitendelta, denn nicht nur die Sedimentation der Flüsse, sondern auch die der Gezeitenströme bestimmten seine Gestalt. Dies bedeutete im Falle von Sturmfluten höchste Gefahr, weil solche Hochwasser wegen starker Gezeitenströme riesige Landflächen in die See reißen konnten. Vor dem Bau der Deltawerke war der Gezeiteneinfluss bis nach Nijmegen spürbar, selbst heute noch, nach den Regulierungsmaßnahmen der Deltawerke zur Sturmflutsicherung, wirken Ebbe und Flut bis weit ins Landesinnere.

Während der Weichsel-Kaltzeit war so viel Wasser als Eis in den Polkappen gebunden, dass der Meeresspiegel etwa 100 m tiefer als heute lag und die südliche Nordsee trocken lag. Zu dieser Zeit war die Mündung des Rheins nach Norden bis zur Doggerbank verschoben, und die Themse war ein Nebenfluss des Rheins.[18]
Flusssystem und Einzugsgebiet
→ Hauptartikel: Flusssystem des Rheins

Der Rhein ist die Hauptsammelader eines Flusssystems, das mit einem unregelmäßigen Verlaufmuster voller abrupter Richtungswechsel seine bis heute bewegte, mit der Heraushebung der Alpen verknüpfte Entstehungsgeschichte erkennen lässt, und das sich zur Mündung hin in komplizierter Weise verzweigt.

Der Rhein durchfließt in generell nordnordwestlicher Richtung sehr unterschiedliche Naturräume wie die Alpen, das nördliche Alpenvorland, den Oberrheingraben, die Mittelgebirgsschwelle und das niederrheinische Tiefland. Sein Lauf wird nach diesen Landschaften in Teilabschnitte gegliedert, die sich voneinander sehr unterscheiden. Das Quellgebiet des Rheins liegt im Übergangsbereich von den West- zu den Ostalpen. Etwas westlich davon liegt am Fuß der höchsten Erhebung des Einzugsgebietes, des Finsteraarhorns (4274 m), das Quellgebiet der Aare. Sie ist am Zusammenfluss mit dem Rhein der größere Fluss und gehört damit zur Hauptabflusslinie des Flusssystems. Das Einzugsgebiet des Rheins ist im oberen, südlichen Drittel durch die Nachbargebiete von Rhone und Donau markant eingeschnürt. Besonders zu Lasten dieser Ströme hat sich das Rheingebiet im Laufe der letzten drei Millionen Jahre vergrößert. Südlich davon erreicht der Rhein bereits gut ein Drittel seiner gesamten Wasserführung durch die hohen Abflüsse aus den Alpen. Aber auch Schwarzwald und Vogesen steuern später große Teile bei. Gut 150 Kilometer oberhalb der Mündung in die Nordsee beginnt der Strom, sich zu verzweigen. Die IJssel verlässt dabei das westwärts gerichtete Geflecht der Stromrinnen nach Norden. Dieser Wasserverlust wird stromabwärts durch die von Süden einmündende Maas in etwa ausgeglichen.

Das Einzugsgebiet des Rheins grenzt (von Westen im Uhrzeigersinn) an jene der Ströme Seine, Schelde, Ems, Weser und Elbe (alle Nordsee), Donau (Schwarzes Meer) sowie Po und Rhone (beide Mittelmeer). Anteile an seiner Fläche von 218.300 km² (100 %) haben die Anrainerstaaten Schweiz (12,7 %), Österreich (1,1 %), Deutschland (50,2 %) und Niederlande (13,4 %). In Liechtenstein (0,1 %) ist er westlicher und in Frankreich (14,3 %) östlicher Grenzfluss. Sein Einzugsgebiet umfasst Teile Belgiens (6,7 %) und Italiens (<0,1 %), sowie ganz Luxemburg (1,2 %). Es entwässert je rund 70 % der Schweiz und der Niederlande.
Nebenflüsse
→ Hauptartikel: Flusssystem des Rheins
Siehe auch: Liste von Zuflüssen des Rheins
Moselmündung am Deutschen Eck in Koblenz

Der Status der Maas als eigenständiger Strom oder als Nebenfluss des Rheins hat mehrfach gewechselt (siehe auch: Rhein-Maas-Delta). Sie ist mit 357 m³/s Abflussmenge und rund 874 km Länge einer der wichtigsten Flüsse des zum Rhein orientierten Gewässersystems. Aus Gründen des Hochwasserschutzes war sie 1904 direkt der Nordsee zugeleitet worden und mündete danach nicht mehr in die Waal, den Hauptarm des Rheindeltas. Seit dem Bau des Haringvlietdammes im Jahre 1970 erreicht sie wieder zusammen mit dem Rhein die Nordsee, je nach Steuerung durch die Deltawerke entweder über die seeartigen Gewässer Hollands Diep und Haringvliet (ehemalige Meeresbuchten), oder aber über den Nieuwe Waterweg bei Rotterdam.

Der wasserreichste und zugleich viertlängste Nebenfluss des Rheins ist die Aare. Diese entwässert große Gebiete der Schweiz und bringt mit einem mittleren Jahresabfluss von 560 m³/s am Zusammenfluss deutlich mehr Wasser ein als der Rhein (470 m³/s) selbst, da kurz vor der Einmündung die beiden großen Alpenflüsse Limmat und Reuss die Aare verstärken. In der Reihe der wasserreichsten Rheinzuflüsse folgen Maas (357 m³/s), Mosel (320 m³/s), Main (211 m³/s) und Neckar (145 m³/s).

Wasserführung der Nebenflüsse über 40 m³/s:

Die nach der Maas längsten Rheinzuflüsse sind die Mosel mit 544 km (mit Moselotte 558 km) und der Main mit 524 km (mit Regnitz 553 km). Eine Fließlänge über 200 Kilometer weisen ferner Neckar, Aare, Lippe, Lahn, Ruhr und die elsässische Ill auf.

Fließlängen der Nebenflüsse über 200 km:
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