Berlin hat als Partnerstadt von Paris mit Erschütterung auf das verheerende Feuer in der Kathedrale Nôtre-Dame reagiert. Die Berlinerinnen und Berliner fühlten mit Paris, schrieb Bürgermeister Müller. Für den Wiederaufbau der Kirche rief er zu Spenden auf.
Nach dem Brand der Kathedrale Nôtre-Dame in der Berliner Partnerstadt Paris haben der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, Wirtschaftssenatorin Ramona Pop und Kultursenator Klaus Lederer ihr Mitgefühl zum Ausdruck gebracht. Viele Berlinerinnen und Berliner hätten »unsere wunderbare Partnerstadt und die Sehenswürdigkeiten, insbesondere Nôtre-Dame, erlebt. Nicht zuletzt deshalb haben uns die erschütternden Bilder vom gestrigen Brand der großen Kathedrale Nôtre-Dame tief bewegt«, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung. Die Menschen in Berlin stünden an der Seite der Pariserinnen und Pariser und trauerten mit ihnen. Paris ist seit 32 Jahren die Partnerstadt Berlins.
Müller ruft zu Spenden für Nôtre-Dame auf
Die Berliner Landesregierung rief außerdem dazu auf, dass die Berlinerinnen und Berliner für den Wiederaufbau der Kirche spenden sollen. »Wir wünschen uns, dass Paris, dass Frankreich diese einmalige Kathedrale schnell wieder aufbauen kann«, heißt es in einer Mitteilung des Regierenden Bürgermeisters Müller und seiner Senatskollegen Lederer und Pop. Für Spenden verwiesen sie auf die französische Kulturerbe-Stiftung »Fondation du patrimoine«.
Müller, Pop und Lederer würdigten auch die Arbeit der Pariser Feuerwehr, die mutig und schnell gehandelt habe. Dank ihrem Einsatz seien »für viele Christen unersetzbare Reliquien nicht Opfer des Feuers geworden«. Den drei Verletzten wünsche man eine baldige und vollständige Genesung.
Auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat in einem Brief an die Botschafterin Anne-Marie Descôtes seine Betroffenheit und Verbundenheit ausgedrückt. »Wir mussten mit ansehen, wie das Wahrzeichen Frankreichs und ein Weltkulturerbe zum Opfer der Flammen wurden. Dank des großartigen Einsatzes Ihrer Feuerwehren wurde das Allerschlimmste verhindert«, so Woidke. Den angekündigten Wiederaufbau werde man mit großem Interesse verfolgen.
Polizei und Feuerwehr drücken Mitgefühl aus
Auch Feuerwehr und Polizei in Berlin drückten ihr Mitgefühl aus. »Bei der Brandbekämpfung an einem geliebten Wahrzeichen blutet jedem Feuerwehrangehörigen das Herz«, schrieben die Brandbekämpfer aus Berlin auf Twitter und wünschen den Kollegen in Paris »viel Kraft im Kampf um #NotreDame«.
Die Berliner Polizei twitterte: »Wir sind in Gedanken bei den Einsatzkräften, die gerade alles für das Herz von #Paris geben.«
Bischof Dröge würdigt Kathedrale
Auch der Evangelische Bischof von Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, reagierte betroffen auf den verheerenden Brand. »Dass die wunderschöne Kathedrale Nôtre-Dame in Flammen steht, schmerzt mich sehr«, sagte Dröge am späten Montagabend in Berlin. Sie sei ein besonderer Ort des Gebetes und ein Wahrzeichen der Berliner Partnerstadt Paris. »Meine Gedanken und meine Fürbitte sind bei den Rettungskräften, die jetzt das Feuer bekämpfen«, so Dröge.
EmmanuelMacron sagt Wiederaufbau zu
Das Pariser Wahrzeichen war am Montagabend in Brand geraten. Das ganze Ausmaß der Zerstörung war am Morgen noch ungewiss. Frankreichs Staatspräsident EmmanuelMacron sagte den Wiederaufbau des berühmten Bauwerks zu und bat seine Landsleute und das Ausland um Unterstützung.
Der Brand war am Montagabend gegen 18.50 Uhr ausgebrochen. Der Spitzturm stürzte ein, rasch griff das Feuer auf große Teile des Dachstuhls über. Nach Kirchenangaben brannte auch die hölzerne Inneneinrichtung. Flammen schossen aus dem Dach und tauchten den Abendhimmel in Orange, Rauch stieg auf. Rund 400 Feuerwehrleute waren im Einsatz, während Hunderte Schaulustige die Szenerie von Brücken rund um die Île de la Cité verfolgten, auf der sich Nôtre-Dame befindet. Nahegelegene Gebäude wurden aus Sorge vor einem Einsturz der Kathedrale geräumt.
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