„Dieses Tagebuch ist auf eine merkwürdige Weise in meinen Besitz gelangt. Ich hatte unter den Kranken unserer Anstalt in meinem Revier einen gewissen Friedrich Meinert, der völlig harmlos war und nur an der fixen Idee litt, daß er einst irgendwo in Afrika ein Kaiserreich gegründet habe und nur aus politischen Interessen von der preußischen Regierung gefangen gehalten werde. Von diesem eingebildeten Vorgänger des unternehmungslustigen Franzosen Jacques Lebaudy habe ich das Buch geerbt, regelrecht geerbt! Du wirst auf einer der letzten beschriebenen Seiten den Entwurf eines Testaments finden, das mich zum Universalerben dieses früheren Kunsttischlers einsetzt und mit ‚Friedrich I., Kaiser von Afrika‘ unterzeichnet ist. Zwar dürfte diese etwas phantastische Urkunde vor den Gerichten kaum Gültigkeit haben, aber da Verwandte des vor einem Monat Verstorbenen nicht aufzufinden waren und der Fiskus kein Interesse an diesem einzigen Stück Meinertscher Erbschaftsmasse hatte – ich habe nämlich bei dem Regierungspräsidenten vorsichtshalber angefragt –, so ist mir dieses Vermächtnis, das mein einstiger Patient mir, wie er selbst in dem Testament sagt, ‚aus aufrichtigstem Wohlwollen‘ zugewendet hat, von unserem Direktor ausgehändigt worden. Und hiermit trete ich nun meine Rechte feierlichst an dich ab.“
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