Ein unangenehmes Zwitterding, das mich als Fußgänger wie als Autofahrer gleichermaßen in Gefährdung und Verwirrung setzt. Nein, ich mag sie nicht, jene Radfahrermentalität, die gierig auf ihrem Eigentum beharrt, Notparker wie träumende Flaneure gleichermaßen beschimpfend, auf dem Kopf die Schandkappe, in oftmals lächerlicher Gewandung ihren markierten Wegen anhaftend; ihr Entscheid nur zu oft nicht geboren aus tieferer Einsicht, sondern aus Not, einer Not, die sie anfüllt mit einem Hass, der sich zeigt in einem Geradeausblick, einem BMW–Fahrer gleich, doch ohne die Würde, welche die Meisterung einer solchen benzindampfenden Maschine atmet, vielmehr geduckt und voller Eile erscheinen sie mir, die Velozipeden, ängstlich, bedroht und präventiv hasserfüllt. Ihr Sturz berührt die Schöpfung nicht, ist jedoch Stachel ihres Zorns, stets der Wunde eingedenk, die sie gleichsam vorauseilend zu beschwören scheinen in ihrer widernatürlichen Verschmelzung mit der niemals Schutz gewährenden Maschine, die ihre eigene Entfremdung beschleunigt.
(Dissing, Jahnn–Style)
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