Hugo, der Nachtwächter, würde wahrscheinlich sagen: Ja, Nachtarbeit... das ist schwer zu erklären. Da entsteht eine gewisse Faszination, ich würde fast sagen, man lernt die Nacht zu lieben. Vielleicht ist es sogar so, dass man geboren sein muss für die Nachtarbeit, ach, ich will gar nicht so vermessen sein das zu behaupten; aber gewiss braucht man eine besondere Befähigung dafür. Es fordert einen ganz besonders, dieses Arbeiten im trüben Neonlicht, das die Augen anstrengt, gerade die Augen, die wachen sollen über so viele Details. Und dann müssen sie sich dauernd umstellen, die Augen: von Licht zu Schatten, beinahe symbolisch schon. Wenn ich aus dem Schein der Laterne heraustrete und meine Runde über den dunklen Platz mache, bin ich und sind im Besonderen alle meine Sinne gefordert. Meine Augen müssen im Dunkeln sehen, meine Ohren in der scheinbaren Stille lauschen können. Es ist anspruchsvolle Arbeit, die Nachtarbeit. Nicht jeder Mensch beherrscht das. Ja, das würde Hugo, der Nachtwächter, vermutlich über die Nachtarbeit sagen. Das kann ich aber wirklich nur vermuten.
|