naturtheater

Nach unserem ersten Schlaf im Mongolen-Zelt hören wir draußen Stimmen - die Kinder, von NunZillas lärmenden Fracht-Hubschraubern vertrieben, sind zurück! Wir krabbeln zum Zelt-Schlitz, schnüren ihn auf, stecken die Köpfe raus.
Gleich sehen wir Wole, und eine ganze Reihe der Größeren, wie sie die Paletten mit den Kisten geradezu bewachen und allzu Neugierige fernhalten.
Wir ziehen uns an, zupfen uns gegenseitig alle Unordnung fort. Kriechen hinaus und rufen Wole herbei. Wole, wieviel Freundinnen und Freunde hast du?
Wole überlegt, wedelt ein paar Mal mit allen ausgestreckten Fingern. Wenn das nicht mindestens fünfzig heißt. Er zeigt zu den Wächtern rüber: da sind sie alle.
Und weißt du noch den Auftrag? Wole: „alle mussen ihren Namen wissen und ihre Aufgabe! Habe ich allen erzählt!“ Nyima geht entschlossen voran, ich folge. Da ist die Kiste mit den blauen Kopftüchern. Nyima öffnet sie und gibt Wole eins. Ganz selbstverständlich legt er das Kopftuch um die Stirn, knotet es hinten. Nyima: „Du bist Instruktor - und jetzt alle andern!“ Ich habe verstanden. Wir beide verteilen die Kopftücher für die Instruktoren, mehr als genug. Wole zeigt auf die anderen Kisten - und macht die typische Geste eines Geschäftsmanns mit Mobiltelefon. Der Inhalt der übrigen Kisten ist den Kindern nicht verborgen geblieben! „Später! Später! Und nun los!“ Die Instruktoren rennen in alle Richtungen, die Jungen einzeln, die Mädchen in kleinen Gruppen. Das Blau der Kopftücher leuchtet da und dort unter den vielen anderen Kinder auf.
Nyima und ich umarmen uns und atmen tief.