Anfang des 20. Jahrhunderts wird auf Initiative Emanuel von Seidls das Ortsbild verändert. Gabriele Münter kauft 1909 das „Russen-Haus“. Wassily Kandinsky zieht darin ein. Von 1923 bis 1933 lebt und wirkt der Schriftsteller Ödön von Horváth in Murnau. 1924 wird eine private Höhere Mädchenschule (später Gymnasium) gegründet. Das neue Krankenhaus, gestiftet von Dr. h. c. James Loeb, wird 1932 erbaut. In der Zeit des Dritten Reichs erhält Murnau erstmals eine Garnison (Gebirgstruppe). Christoph Probst, ein 1919 in Murnau geborenes Mitglied der Weißen Rose, wird 1943 in München hingerichtet. Zu Zeiten des 2. Weltkrieges waren polnische Offiziere in der Kemmel-Kaserne (OFlag VII-A) inhaftiert.
1953 wird die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik im Südosten des Ortes eröffnet, die seitdem ständig erweitert wurde. Das Goethe-Institut öffnet 1954 seine Pforten. 1956 und 1971 werden die Kasernen durch die Bundeswehr wieder belegt, wovon eine der Kasernen (Kemmel-Kaserne) bereits 1994 wieder geschlossen wurde. Das Staffelsee-Gymnasium wird 1967 zur Vollschule ausgebaut. 1972 wird Murnau vom Landkreis Weilheim abgetrennt und Garmisch-Partenkirchen zugeordnet. Das Murnauer Moos wird 1980 Naturschutzgebiet. 1993 wird das Schlossmuseum eröffnet. Von 1998 bis 2000 wird der historische Ortskern saniert. Das umgestaltete Münterhaus wird 1999 wiedereröffnet. 2000 werden Fußgängerzone und Tiefgarage eingeweiht.
Murnau ist zudem Garnisonsstadt der Bundeswehr und war Standort der Gebirgsjägerbrigade 22, ab 1981 Panzergrenadierbrigade 22, später Panzerbrigade 22, die der 1. Gebirgsjägerdivision in Garmisch-Partenkirchen unterstellt war. Am 21. März 1993 wurde die Einheit aufgelöst.
Seit 1966 beherbergt Murnau zudem ein Fernmeldebataillon. Zunächst 1956 in Mittenwald aufgestellt, wurde das Gebirgsfernmeldebatillon (später GebirgsStabsFernmelde- und Lehrbatillon 8) nach Murnau verlegt, wo es bis zum 31. März 1994 in der ehemaligen Kemmel-Kaserne (benannt nach einem Berg in Belgien) stationiert war. Zum 1. April 1994 erfolgte der Umzug in die wesentlich kleinere, aber modernere Werdenfels-Kaserne am nördlichen Ortsrand von Murnau. Seit 1. Januar 1996 sind Murnauer Soldaten regelmäßig in Auslandseinsätzen der Bundeswehr (IFOR, SFOR, KFOR, ISAF) vertreten. Im Zug der Auflösung der 1. GebDiv (Gebirgsdivision) wurde das Bataillon 2006 zum Führungsunterstützungsbataillon 293, obwohl der Standort Murnau eigentlich komplett aufgelöst werden sollte. Es wurde aber nur die Fahrschulkompanie aufgelöst.
Zusätzlich ist in der Werdenfels-Kaserne die 5. Kompanie des Feldjägerbataillon 451 stationiert.
21. Jahrhundert [Bearbeiten]
2001 folgen die Einweihung des neuen Kurparks und des Münter-Platzes sowie des neuen Staffelsee-Gymnasiums.
Murnau hat im Jahr 2002 das Gelände der ehemaligen Kemmel-Kaserne, jetzt Kemmelpark erworben. Das Gelände wird zur Zeit in einen Gewerbe- und Wohnpark umgebaut.
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