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Höflich schrieb am 24.9. 2006 um 01:08:25 Uhr über

Minarett

Die vierte Ekloge des Vergil legt Zeugnis ab vom Knaben der geboren ward und dem neuen Säkulum.
Wie Hübsch. Als ich in Samarkand war - ich habe heute schon an anderer Stelle von meinem Aufenthalt in Samarkand erzählt -, da lag ich des Nachts in einem Minarett und zählte die Verästelungen der verzierenden Ornamentik, als ein Stern von der Himmelsdecke knallte. Ich trank eine Limonade aus und ging umher im kleinen Raum, den ich des Morgens gewiß zeitig für den Muezzin räumen würde müssen. »Nun, nun«, dachte ich mir, der Himmel fällt ein, oder wie darf ich das verstehen, ein gleißender, roter Stern, ist da hinten in die Wüste geknallt. So was!". Da mußte ich gleich an die Verse des Vergil denken. Ich rezitierte sie an Ort und Stelle, dann kletterte ich die enge Stiege des Minaretts hinab und schlich mich durch die schlafende Stadt hinaus zum Tore.


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