Interessant ist der zeitliche Zusammenhang zwischen dem Entstehen der Plattentektonik auf der Erde (je nach Autor vor 1.600 bis 600 Millionen Jahren) und der Entstehung der Mehrzeller im selben Zeitraum. Ohne Plattentektonik entstehen keine hohen Gebirge, es setzt keine starke Erosion ein - und dadurch, so der vermutete Zusammenhang, fehlen dem Leben Stoffe, die es zur Bildung diversifizierter Organe und spezialisierter Zellfunktionen braucht. Das beginnt beim Calciumcarbonat, das erst vor 1.550 Millionen Jahren in ausreichender Menge zur Verfügung stand, um Stromatolithenriffe aufzubauen.
Die ozeanische Kruste »recycelt« sich seitdem etwa alle 250 Millionen Jahre durch vollständige Subduktion (»Verschluckung«) an aktiven Kontinentalrändern, wodurch feuchte, kieselsäure─ und kalkreiche Sedimente »mitgenommen« werden, die aufschmelzen und ihre lebensdüngenden Inhaltsstoffe aus Vulkanen durch die Gegend streuen. Der Rest der Sedimente wird am Kontinentalrand zusammen geschoben, türmt Gebirge auf und zerlegt sich durch Abtragung in wenigen Millionen Jahren bis auf langweilige Rumpfflächen.
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