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HANDELSBLATT schrieb am 14.4. 2019 um 17:39:37 Uhr über

Kapitalertragsteuer

Düsseldorf. - Die Ermittler lassen nicht locker: Am gestrigen Dienstag rückten rund 180 Staatsanwälte, Steuerfahnder und Polizeibeamte aus. Unter Federführung der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt durchsuchten sie 19 Wohnungen und Geschäftsräume in Hessen, Niedersachsen, Baden-Württemberg und Bayern. Der Verdacht: schwere Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit Wertpapiergeschäften um den Dividendenstichtag.

Es geht erneut um Cum-Ex-Deals. Bei den Geschäften zielten die Akteure darauf ab, sich eine einmal abgeführte Kapitalertragsteuer doppelt oder mehrfach erstatten zu lassen. Auf Nachfrage bestätigte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft die Durchsuchungen. Namen von Beschuldigten oder Banken wollte er weder nennen noch bestätigen.

Nach Informationen des Handelsblatts treffen die neuen Durchsuchungen Thorsten W., Geschäftsmann und Börsenhändler. Er gilt als Hauptbeschuldigter. Der Steuerschaden, den W. angerichtet haben soll, ist gewaltig. Nach Erkenntnissen der Ermittler gelang es dem 46-Jährigen in den Jahren 2007 bis 2010, den Fiskus um 42,7 Millionen Euro zu erleichtern. Die Staatsanwaltschaft spricht von »falschen Steuerbescheinigungen«, die der Hauptbeschuldigte den »gutgläubigen Finanzbeamten« vorgelegt habe.

Für 2011 hatte W. dasselbe vor, wurde beim Griff in die Steuerkasse aber abgewehrt. Seinen Antrag auf Erstattung von 27,8 Millionen Euro legte das Finanzamt erst einmal auf Eis, Auszahlungen gab es nicht.


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