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BKA schrieb am 3.3. 2003 um 15:28:56 Uhr über

Jesusfreaks

Anders als in der katholischen Kirche, die unter dem strengen Diktat des Papstes und der Glaubenskongregation steht, bietet die evangelische Glaubensausrichtung jenseits der Amtskirche ein diffuses Bild: Pfingstgemeinden, Freikirchler, die zahlreichen amerikanischen Blüten und auch die Jesusfreaks wetteifern hier um Neophyten, denen die traditionelle Kirche keine Heimstatt mehr bieten kann. Die besonders grotesken Jesusfreaks sind hierbei von synodaler Seite her häufig in die kritische Sicht geraten. Der von ihnen an den Tag gelegte Missionseifer und die kultisch überhöhte Verehrung, die die mythologische Gestalt des Christus bei ihnen genießt, schlägt eine ungute Brücke zwischen mittelalterlicher Rigidität, pietistischer Gefühligkeit und neuzeitlicher Popularkultur. Und so finden sich bei den Jesusfreaks auffällig viele junge Menschen ein, deren zumeist in geschwätziger Offenheit ausgebreitete Lebensgeschichte viele Parallelen aufweist zu Biographien der von den JF's selbstredend mit missionarischem Eifer bekämpften Anhängern von Psychosekten. Eine von kirchlicher wie staatlicher Seite durchzuführende Durchleuchtung dieser Glaubensabspaltung erscheint ratsam.


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