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wuming schrieb am 24.3. 2003 um 01:57:29 Uhr über

Informationstechnologien

24 Szenario
tum aus, wie Jan Ross es in »Die Zeit« festgestellt hat. 1 6 Für die Funktionäre im Spitzenmanagement der Unternehmen sind längerfristige Verantwortungsabwägungen sogar störend, weil zu viele kulturelle oder gesellschaftliche Bedenken das Funktionieren beeinträchtigen würden. WO es im 20. Jahrhundert keine Bourgeoisie gab, wie in der Sowjetunion, wurde die Dynamik der industriellen Revolution planmäßig vorangetrieben, denselben technologisch-wirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten folgend - nur wirtschaftlich weniger expansiv, weil die riesige Sowjetunion üppige eigene Energie- und Rohstoffvorkommen hatte und auf deren globale Erschließung nicht angewiesen war. Daß der Versuch einer sozialistischen Ökonomie scheiterte, hing wahrscheinlich auch damit zusammen, daß die Sowjetunion der gleichen Entwicklungslogik folgte wie der »westliche« Systemkontrahent, nur weniger effektiv, weil bürokratisch kontrolliert, statt einzelunternehmerisch angetrieben. Nach ihrem Zerfall ist die frühere Weltmacht in die Weltwirtschaft eingemeindet worden und wird von dieser nun selbst als Energie- und Rohstoffreservat erschlossen.
Mit den modernen Beschleunigungstechniken kann der wirtschaftliche Verdrängungsprozeß, der seit 200 Jahren im Gang ist, vollends auf Hochtouren gebracht werden. Die erste Phase war die Verdrängung des sogenannten prirnären Sektors der Land- und Forstwirtschaft, in dem vor dem Beginn der industriellen Revolution mehr als drei Viertel aller Menschen arbeiteten, durch den sogenannten sekundären Sektor der industriellen Produktion. In diesem war um igoo die Mehrheit der Menschen beschäftigt, bevor der sogenannte tertiäre, der Dienstleistungssektor, zur Entfaltung kam. Dieser wiederum fing die durch industrielle Produktivitätsfortschritte arbeitslos werdenden Beschäftigten auf. Um das Jahr 20oo arbeitet die Mehrzahl der Menschen in den Industrieländern -im tertiären Sektor. Dieser Prozeß wiederholte sich mit dem Einleiten der Industrialisierung zeitverschoben überall, auch in den sozialistischen Planwirtschaften. Doch damit ist die Verdrängung der Erwerbsarbeit keineswegs zu Ende. Die Informationstechnologien greifen jetzt in alle Sektoren ein und ersetzen menschliche Arbeit durch fossile Energie und Technik im verbliebenen primären, sekundären und tertiären Sektor.
Je schneller sich die Verschiebung vollzog, desto größer wurden die sozialen Brüche. Wo versucht wurde, die aufeinanderfolgenden sektoralen Entwicklungsphasen zu überspringen, waren regelmäßig die so-
Von derfossilen zursolareri Weltwirtschaft

zialen und kulturellen Folgen desaströs - vor allem in d lungsländern. Treibende Kräfte für diesen Prozeß sind die Unternehmenskonzentrationen, hin zu den »corporate ein nationaler M'schkonzerne. Diese sind nun dabei, auch sta tutionen unmittelbarer und unverblümter denn je an ihre auszurichten. Staaten werden von ihnen gegeneinander aus demokratisch gewählte Regierungen zu ihren Kolonialv gemacht. Die »global players« gehören, wie in diesem Buch nicht zufällig großenteils der Ressourcenwirtschaft an. Es si gie-, Rohstoff- und Agrarkonzerne.
Um ihrem Einfluß entgegenwirken zu können, müssen i le Organisationen gestärkt werden. Doch die transnationale men sind finanzstärker, einflußreicher, zielbewußter, flexibl und besser organisiert, als es internationale Institutionen i ten. Sie fusionieren nach Bedarf, spannen die politischen schaftlichen Eliten ein und schaffen mit diesen einen global Sie erzwingen ein internationales Wirtschaftsrecht nach ih nissen, das den Demokratien wirtschaftspolitische und da tielle Gestaltungsrechte nimmt und sie in ihrer Kernverant scheidend schwächt." Sie sehen sich außerhalb ihrer eig nehmen in keiner Verantwortung für Menschen, Natur un es sei denn moralisch oder, durch Werbe- und Marketi motiviert, karitativ als Stifter und Spender, was aber stet bleibt. Transnationale Unternehmen sind auf dem besten privatunternehmerisch organisierte globale Planwirtschaft i baler Kartelle zu errichten. Sie realisieren dabei, auf Gedeih konsequent ihren eigenen spezifischen Handlungszwängen marxistische Utopie - jedoch unter umgekehrten Vorzeich ternehmen und das Kapital internationalisieren sich, nicht wenn, dann weniger wirksam - die davon Abhängigen. De abgeschafft, aber nicht zugunsten allgemein freier Formen menlebens, sondern zugunsten privater Wirtschaftsorg Nicht »libert@, egalit@, fraternit@«, seit der Französischen Re Zielwerte von Humanität und Demokratie, prägen die w globalisierte Weltgesellschaft, sondern die Demokratie standslos, und die Kluft zwischen Arm und Reich wird im ökologische Motto »Global denken, lokal handeln« haben si porate empires« praktisch zu eigen gemacht: Sie handeln



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