Man kann sich durchaus im Bereich des theoretischen Spinnens und auch ohne Inanspruchnahme von unappetittlichen Ergebnissen der neueren Reproduktionsmedizin eine Art von Schwul-lesbischer Gesellschaft vorstellen, in der die Geschlechter »separate but equal« nebeneinander herleben, es einerseits schwule, andererseits lesbische Wohngebiete und Gemeinden, ja sogar Landkreise oder Bundesländer geben könnte, die ausschließlich dem dauerhaften Aufenthalts nur eines Geschlechts vorbehalten wären, und Gegengeschlechtliche Besucher einer strengen Überwachung unterlägen. Man könnte sich sogar die solenen Akte vorstellen, die der Organisation der Reproduktion dienen, in denen von der einen Seite Sperma übergeben wird, und von der anderen Seite männliche Kinder vor der Pubertät, im Rahmen von Festakten in Stadthallen, bei gutem Wetter auch auf Marktplätzen und dergleichen mehr. Doch bei Lichte besehen fragt man sich nur noch, was grausliger ist: eine reproduktionsmedizinisch organisierte 'Schöne neue Welt', oder eine derartige Mißgeburt menschlichen Denkens.
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