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mcnep, am 23.5. 2008 um 15:07:04 Uhr
Hoki

Es waren die Medizinmänner der Maoris, die als erste ihren Patienten getrocknete Hokis in die Ohren steckten, um auf diese Art verschiedenste Krankheiten zu heilen, darunter besonders solche, die durch weibliche Dämonen hervorgerufen werden. Auch in der alten Welt weckte diese Technik das Interesse der Alternativmediziner; da Hoki jedoch vor einem Vierteljahrhundert in unseren Breiten praktisch unbekannt war und aufgrund der geringen Akzeptanz des Trockenfischs in nahezu allen Ländern der Erde, Nigeria, Portugal und Norwegen einmal ausgenommen, entschied man auf dem III. homöopathischen Konzil, dass die heilende Wirkung des Maori-Rituals auf den Organismus in der Form und nicht im Fleisch des Hoki gegründet sei (emanatio non immanatio)und daher hokiförmige Gegenstände als vollgültiges Substitut zu betrachten seien. Um die in kleiner Zahl bereits verschworene Gemeinde des Hoki-Rituals weiter an sich zu binden, benannten die großen Komplementärmedizinmultis ihre Maori-Ohrenhokis zu Hopi um und vertrieben und der Bezeichnung Hopi-Medizin verschiedenste Dinge und Gegenstände, die der Einführung in den Ohrkanal dienten. Nachdem lange Zeit hindurch die Einführung-des-hölzernen-Stäbchens-in-die-Ohnen als das Nonplusultra der Maorifikation gegolten hatte, kristallisierte sich kurz vor der Milleniumswende die Verwendung von Kerzen als schmerzloseste und aufgrund ihrer wächsernen Oberfläche tiefgängigste Methode heraus. Wie nun aus den Aborigines Indianer und aus dem ursprünglich als vorbereitendes Ritual der gleichzeitigen Ohren- und Kerzenpflege gedachten Vorgang des Erwärmens das Abbrennen dieser Kerze erwuchs, nun, das ist eine andere Geschichte, die ich bei der nächsten Haschischvergiftung erzählen will.


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