Aladin will, dass ich mich mit Zirkums Geschichte auseinandersetze. Dabei bin ich schon mit der Gegenwart überfordert.
Im alten Rathaus gibt es ein »kommunales Kino«, dort läuft ein Aufklärungsfilm, den ich mir ansehen muss. Vor achtzig Jahren hätten die Zirkmenen ihre Innenstadt abgeriegelt und fast alle in ihr lebenden Rover seien verhungert.
Tatsächlich fiel mir auf dem Weg ins Innere von Zirkum eine schmale, kaum bebaute Zone auf. Es weiden dort Ziegen, es streunen dort Hunde, es gibt Gärten, man hört Hähne schreien. Dort hat ein unter Strom stehender Zaun die ganze damalige Innenstadt umgeben. Die heute noch grelles Licht abgebenden Lampen waren Teil der Umzäunung.
Im Kino musste ich fast eine halbe Stunde warten - der vorangehende Film dauerte länger als geplant.
Einzelne verließen die Vorführung vorzeitig, merkwürdige Leute, waren es Rover? Zirkmenen?
Dann kam der Rest. Soviele Alte! Einem alten Herrn mit Schnurrbart schaute ich hinterher: klein, mit einem Damenhut, geht zur Toilette, legt zuvor ein Kleiderbündel auf den Boden.
Er kommt wieder, ich sehe die Hände, sehe die Ringe, den Schmuck, es ist eine kummervolle Greisin.
Im Kinosaal ist unangenehme Luft, etwas wie Angstschweiß. Ich höre, wegen einer Ohnmacht hatte es eine Verzögerung gegeben.
Dann sehe ich meinen Film. Eine alte sowjetische Produktion, im welcher die Vorzüge des Tagebaus beschrieben werden. Begeisterte Arbeiterinnen, Arbeiter und Ungetüme von Schaufelbaggern.
Es ist der falsche Film.
Mein Versehen: den vorigen Film hätte ich sehen müssen.
|