Der Glasschrank war eine Herausforderung für ihn: er war nicht zu schwer, um ihn anzuheben, er hätte ihn ohne weiteres über die Brüstung heben und nach unten schmeißen können. Aber er fürchtete, damit zu viel Lärm zu verursachen und die Nachbarn auf sich aufmerksam zu machen. Die Vernichtung des Glasschranks wurde zur Obsession für ihn. Nachts träumte er davon, den Schrank umzuwerfen und mit einer Axt in Stücke zu hauen. In einem anderen Traum passte der Schrank ihn nachts an der Toilette ab, um ihn zu zerquetschen.

Bevor er seine Steinesammlung vom Balkon geworfen hatte, hatte er die Schmucksteine im Glasschrank aufbewahrt. Nun stand er leer in der Mitte des Wohnzimmers und forderte ihn heraus. Der Schrank schien ihn zu verhöhnen und zu provozieren.

Da er keine Lösung für das Problem fand, blieb der Schrank stehen, bis sieben Monate später die Heizungsableser kamen. Grummelnd schob er den Schrank an die Wand zurück, um Platz zu schaffen. Nach und nach geriet der Schrank dann wieder in Vergessenheit.