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Opfer schrieb am 10.1. 2016 um 20:56:53 Uhr überFrenofrene |
Das Leben des Dichters war nicht ereignißreich. Professuren an verschiedenen Universitäten, darunter diejenige in Berlin, wohin ihn König Friedrich Wilhelm IV. 1840 berufen, wo er sich nicht heimisch fühlte und in der stürmischen Zeitbewegung nicht die Sympathien des jüngeren Geschlechtes fand, unterbrachen die Idylle von Neuses bei Koburg, jenem thüringischen Heim, in welches er immer wieder zurückkehrte. Als der Patriarch von Neuses ist er so auch am meisten volkstümlich geworden; hier bezeichnete er jeden Kalendertag mit einer Naturbetrachtung, einem Weisheitsspruche und wußte dem kleinsten häuslichen Erlebniß eine sinnvolle Bedeutung zu geben. Diese „Haus- und Jahreslieder“ haben den alten Patriarchen dem deutschen Volke nähergerückt, als seine Nach- und Neudichtungen der arabischen, persischen und indischen Vorbilder. Im schlichten Hausrock deutscher Idylle sehen ihn seine Landsleute lieber als in den buntbeblümelten Prunkgewändern der west-östlichen Lyrik.
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